Actualia der DBG
Actualia · Tagungsbericht

Internationales Endozytobiologie-Symposium in Berlin

Gruppenbild in der Donnerstagssession im Elisabeth-Schiemann-Hörsaal der Freien Universität. Foto: Dr. Petra Redekop

Vom 16. bis 19. September 2025 besuchten 74 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler das 23. Symposium der Deutschen Gesellschaft für Endozytobiologie (International Society of Endocytobiology, ISE) an der Freien Universität Berlin. Im Rahmen von insgesamt 29 Vorträgen, 31 Postern, einer Campus-Tour und in der besonders entspannten Atmosphäre beim „Young Organelle BBQ” sowie dem Tagungs-Dinner fand ein umfangreicher Austausch über präsymbiotische und endosymbiotische Zell- und Organellbiologie statt.Organisatorin, Professorin Margarete Baier, fasst die Themen des Treffens zusammen und berichtet über die mit Preisen ausgezeichneten Beiträge von Forschenden im frühen Karrierestadium. 

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Zell und Molekularbiologie der Grünalge Chlamydomonas reinhardtii

Teilnehmende der Konferenz vor dem Fürstbischöflichen Schloss in Münster. Foto: The Chlamy2025 Organizing Committee

270 Forschende diskutierten ihre neuesten Ergebnisse bei der International Conference on the Cell and Molecular Biology of Chlamydomonas. Die Organisatoren Prof. Dr. Michael Hippler und Prof. Dr. Michael Schroda geben einen Einblick in die jüngsten Forschungsschwerpunkte am etablierten Modellorganisamus der Algenforschung und schildern, was den Teilnehmenden besonders gefiel. 

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Summer School: Warum es auf Zahlen ankommt

Die Beitragenden und Teilnehmenden der Summer School waren aus fünf Universitäten zusammen gekommen. Foto und (c): Andreas Richter

Die Summer School „The Numbers Matter: Exploring Photoautotrophic Organisms through Quantitative Biology” fand vom 15. bis 19. September am Institut für Biowissenschaften an der Universität Rostock statt. Vierzehn Doktoranden und Doktorandinnen diskutierten jüngste Ergebnisse und nahmen an praktischen Übungen zu quantifizierenden Techniken teil. Theoretische Vorträge rundeten die Veranstaltung ab. Die Organisatoren, Jun.-Prof. Dr. Jennifer Selinski (Kiel) und Jun.-Prof. Dr. Andreas Richter (Rostock) berichten über die Themen und Beiträge der DBG-geförderten Summer School

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Frontiers in Plant Systematics and Evolution

Ein Teil der Symposiumsteilnehmenden kam in der Eingangshalle des Centre for Organismal Studies (COS) zusammen. Foto: Dr. Roland Gromes, COS

Das diesjährige Symposium unserer Sektion Biodiversität und Evolutionsbiologie brachte Forschende im frühen Karrierestadium (ECRs) mit etablierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern zusammen. Die mehr als 90 Teilnehmenden aus vier Ländern präsentierten und diskutierten im August jüngste Forschungsergebnisse unter dem Motto Frontiers in Plant Systematics and Evolution in Heidelberg. Prof. Dr. Elvira Hörandl (Göttingen), schildert die Highlights und Themen der Tagung, nennt, welche ECRs Preise für ausgezeichnete Forschung erhielten und berichtet über die Wahl des neuen Sektionssprechers. 

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Actualia · DBG

Planungs- und Vorstandstreffen: Botanik-Tagung und Themen der ECRs

In den Gebäuden der Ruhr-Universität Bochum (RUB), die hinter den Gewächshäusern des Botanischen Gartens liegen, erkundeten die Mitglieder des DBG-Vorstands den Veranstaltungsort unserer kommenden internationalen Konferenz. Foto: mit freundlicher Genehmigung von Dr. Wolfgang Stuppy

Beim Treffen des erweiterten DBG-Präsidiums am 9. und 10. September an der RUB stimmten die Teilnehmenden nicht nur über die Programm-Highlights und weitere Details zu unserer kommenden Botanik-Tagung ab, sondern berieten sich auch über die ersten Ergebnisse der Umfrage zu den Anliegen der Forschenden im frühen Karrierestadium (ECRs), die die DBG seit Anfang August durchführt. Die Einladung des zukünftigen Tagungspräsidenten unserer International Conference of the German Society for Plant Sciences (DBG), Prof. Dr. Christopher Grefen, umfasste auch eine Probe-Verköstigung von Speisen, die während der Botanik-Tagung im kommenden Jahr angeboten werden könnten, zu der - wie in den Vorjahren - mehrere Hundert Teilnehmende aus allen pflanzenwissenschaftlichen Disziplinen erwartet werden. Berichte unseres Präsidenten, Prof. Dr. Andreas Weber, unseres Schatzmeisters, Prof. Dr. Raimund Tenhaken, zur Wirkung und Reichweite unserer Fachzeitschrift Plant Biology über Outreach und Website, sowie Lösungen für anstehende Herausforderungen wissenschaftlicher Fachgesellschaften waren ebenfalls Themen des jährlichen Vorstandstreffens. 

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Gemeinsamer Sektions-Workshop für ECRs

Die Gruppe der Forschenden im Frühen Karrierestadium vor dem Veranstaltungsort, dem Weltkulturerbe St. Michaeliskirche in Hildesheim, beim ersten gemeinsamen Treffen zweier DBG-Sektionen. Foto: Dietrich Ober

Der erste gemeinsame Workshop der DBG-Sektionen Pflanzliche Naturstoffe und Angewandte Botanik für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in der frühen Karrierephase (early career researchers, ECR) fand vom 1. bis 3. September 2025 in Hildesheim statt. Über 30 Doktorand*innen und PostDocs von 16 Forschungsstätten aus ganz Deutschland, sowie aus Großbritannien und Dänemark stellten ihre Forschungsergebnisse vor und diskutierten diese intensiv miteinander. Über das Treffen und die Themen und Forschungsschwerpunkte berichten Prof. Dr. Dietrich Ober und Prof. Dr. Christian Zörb, die beiden Organisatoren. 

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Actualia · Nachwuchsförderung

Nachfahre des Pflanzenwissenschaftlers Wilhelm Pfeffer fördert unsere Stiftung

Der Präsident der Wilhelm-Pfeffer-Stiftung, Severin Sasso, dankt Robert William Pfeffer (links) für die großzügige Spende vor einem Portrait des Pflanzenwissenschaftlers Wilhelm Pfeffer (1845-1920) an der Universität Leipzig. Foto: privat

Der Kanadier Robert William Pfeffer, Urenkel des bedeutenden Pflanzenwissenschaftlers Wilhelm Pfeffer, besuchte im Mai die Orte in Leipzig, an denen der Namensgeber der Wilhelm-Pfeffer-Stiftung um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert geforscht hatte. Robert William Pfeffer und seine Frau Martha Pfeffer überreichten eine großzügige Spende von 10,000 Euro, um die Ziele der DBG-eigenen Stiftung zu fördern, welche Pflanzenforscherinnen und -forscher im frühen Karrierestadium für herausragende Forschungsergebnisse auszeichnet. Die Stiftung verleiht im Wechsel den Wilhelm-Pfeffer-Preis für eine Dissertation als auch den Preis für die beste pflanzenwissenschaftliche Veröffentlichung.

Actualia · Nachwuchsförderung

Ausgezeichnet: Schlüssel-Enzym für ein giftiges Alkaloid mit großem Anwendungspotential entdeckt

Shenyu Liu (links) steckt einen Pflanzenextrakt zur Analyse in ein Gerät zur Flüssigchromatographie mit Massenspektrometrie-Kopplung (LC/MS), Sara Leite Dias (Mitte) untersucht Gersten-Pflanzen im Gewächshaus und Dr. Ling Chuang (rechts) injiziert den DNA-Überträger Agrobacterium tumefaciens in das Blatt einer Tabakpflanze (Nicotiana benthamiana). Fotos (v.l.n.r): Yitong Ren, Lynne Tiller, und Susan Schlüter

Für ihre im Fachmagazin Science erschienene Studie über die genetischen Grundlagen der Biosynthese von Gramin, einem giftigen Alkaloid aus der Gerste, erhalten die drei Erstautorinnen und -autoren den diesjährigen Preis für die beste pflanzenwissenschaftliche Veröffentlichung. Der von der Wilhelm-Pfeffer-Stiftung unserer Deutschen Botanischen Gesellschaft (DBG) vergebene und mit 1.000 Euro dotierte Preis geht zu gleichen Teilen an: 

  • Sara Leite Dias vom Leibniz-Institut für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung in Gatersleben (IPK), an
  • Dr. Ling Chuang während der Studie an der Leibniz Universität Hannover (jetzt Max-Planck-Institut für chemische Ökologie, Jena) und an
  • Shenyu Liu, ebenfalls Leibniz Universität Hannover. 

"Die Entdeckung des Schlüssel-Enzyms zur Herstellung von Gramin vervollständigt unser Wissen über den Biosyntheseweg und birgt das Potential für zahlreiche Anwendungen in Pflanzenzucht und Landwirtschaft. Zudem ist auch der enzymatische Mechanismus zur Knüpfung einer neuen Kohlenstoff-Stickstoff-Bindung ziemlich ungewöhnlich", erläutert Prof. Severin Sasso, Präsident der Wilhelm-Pfeffer-Stiftung, die Auszeichnung dieser Science-Studie mit dem Titel „Biosynthesis of the allelopathic alkaloid gramine in barley by a cryptic oxidative rearrangement“. Die Aufklärung der Gramin-Biosynthese ermöglicht zudem dessen Produktion in anderen Organismen, die Gramin nicht selbst synthetisieren können, was die Autorinnen und Autoren etwa für die Modellpflanze Arabidopsis thaliana oder die Hefe Saccharomyces cerevisiae gezeigt haben. Die neuen Ergebnisse liefern darüber hinaus auch eine Grundlage für die züchterische Verbesserung von Gerste, um ihre Resistenz gegen Pflanzenfresser, Pilze und Bakterien künftig zu erhöhen und damit einen Beitrag zur nachhaltigen Schädlingsbekämpfung zu leisten. Gleichzeitig kann die bestehende Toxizität von Gerste für Wiederkäuer in Zukunft verringert werden. 

Mehr zu den Preisen der DBG für Forschende im frühen Karrierestadium:

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Internationales Symposium zur Evolution pflanzlicher Reproduktion

Ein Teil der Teilnehmenden versammelte sich zum Gruppenfoto. Foto: Henri Dümpelmann. Zum Vergößern bitte anklicken

Die wissenschaftliche Konferenz der Evolution der Signalgebung und Entwicklung pflanzlicher Fortpflanzungssysteme brachte mehr als 100 Forschende aus elf Ländern im März in Berlin zusammen und war von der DFG-Forschungsgruppe „Innovation and Coevolution in Plant Sexual Reproduction“ (ICIPS) organisiert worden. Sie bot nicht nur ein Forum zum Austausch neuester Forschungsergebnisse über Landpflanzenreproduktion, sondern zeigte auch, dass sich regulatorische Prozesse möglicher Weise vor den Merkmalen entwickelt haben, deren Ausprägung sie steuern. Prof. Dr. Annette Becker und Dr. Romain Scalone fassen die Tagung zusammen, stellen die Vielfalt der Pflanzenarten, die untersucht wurden, vor und berichten über die mit Preisen ausgezeichneten Poster und den besten Vortrag. 

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21. Sektionstagung Phykologie

Die Teilnehmenden der 21. wissenschaftlichen Tagung der Sektion Phykologie vor der „Alten Mensa“ im Herzen von Göttingen. Foto: Samuel Gerent

Vom 9. bis 12. März 2025 fand die 21. wissenschaftliche Tagung der Sektion Phykologie der Deutschen Botanischen Gesellschaft (DBG) in den altehrwürdigen Sälen der „Alten Mensa“ der Universität Göttingen statt. Die Tagung wurde von Dr. Maike Lorenz, Prof. Jan de Vries, Prof. Thomas Friedl und Dr. Janine Fürst-Jansen (Universität Göttingen) organisiert und bot über 120 Teilnehmer*innen aus dem In- und Ausland die Möglichkeit, ihre aktuellen Forschungsergebnisse aus der Algenforschung vorzustellen und zu diskutieren. Die Tagung wartete mit einem vielfältigen Programm auf: In 44 Vorträgen und auf 50 Postern wurde eine große Bandbreite phykologischer Themen abgedeckt. Der Großteil dieser Beiträge wurde von Doktorand*innen und PostDocs vorgestellt und zeichnete sich durch ein sehr hohes wissenschaftliches Niveau aus. Eins der vielen Highlights war der Besuch der Sammlung von Algenkulturen der Universität Göttingen (SAG) am letzten Tagungstag. Mit deutsch- und englischsprachigen Führungen konnte die Altstadt von Göttingen erkundet werden, mit vielen Verweisen auf die spannende Geschichte der Universitätsstadt. 

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23. Mitteldeutsche Pflanzenphysiologie-Tagung 2025

Die Teilnehmer und Teilnehmerinnen der 23. Mitteldeutschen Pflanzenphysiologie-Tagung vor dem Eingang zum Konferenzraum der Leucorea in Wittenberg. Foto: Ralf Bernd Klösgen

Die jährliche Tagung der pflanzenphysiologisch forschenden Arbeitsgruppen an den mitteldeutschen Universitäten in Leipzig, Halle, Jena und Dresden hat in diesem Jahr bereits zum 23. Mal stattgefunden. Sie wird traditionell in regelmäßigem Wechsel reihum organisiert und fand in diesem Jahr am 14. und 15. Februar in der Leucorea in Wittenberg statt, dem "Stammsitz" der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Seit ihrem Beginn verfolgen die Organisatoren mit der Tagung zwei wesentliche Ziele:

  1. die Förderung des wissenschaftlichen Austauschs zwischen den beteiligten Arbeitsgruppen an den mitteldeutschen Universitäten und
  2. jungen Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen im frühen Karrierestadium (fortgeschrittenes Bachelor-, bzw. Masterstudium bis Promotion) eine Gelegenheit zur aktiven Teilnahme an einer wissenschaftlichen Tagung zu geben.

Dabei war es - wie immer - das Bestreben, diesem Personenkreis ein Forum zu bieten, in dem sie ihre Forschungsergebnisse in unbeschwerter Atmosphäre einem Auditorium vorstellen können, das nicht überwiegend aus Mitgliedern des eigenen Arbeitskreises besteht. Daher wurde das Programm, das etwa 20 wissenschaftliche Vorträge (in englischer Sprache) mit anschließender Diskussion umfasste, fast ausschließlich von den Nachwuchskräften gestaltet. Die Tagung wurde von der Deutschen Botanischen Gesellschaft (DBG) gefördert.

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Tagung Molekularbiologie der Pflanzen 2025

Beinahe 200 Pflanzenwissenschaftler*innen trafen sich in der Sportschule Hennef, um jüngste Forschungsergebnisse zu diskutieren. Foto: Aron Struß, RUB

Zum 38. Mal brachte die Konferenz Molekularbiologie der Pflanzen rund 190 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vom 10. bis 13. Februar in Nordrhein-Westfalen zusammen, der Konferenz der Sektion Pflanzenphysiologie und Molekularbiologie (SPPMB) der Deutschen Botanischen Gesellschaft (DBG). Das Treffen bot wieder eine Bühne für jüngste Forschungsergebnisse von Graduierten, PostDocs und Gruppenleitenden und für fruchtvollen wissenschaftlichen Austausch. Organisiert von Christopher Grefen (Ruhr Universität Bochum, RUB), Ute Höcker (Köln) und Henning Kunz (München), bot das Treffen einen guten Rundblick über aktuelle molekulare Pflanzenwissenschaften, mit ein paar mehr Beiträgen aus den Feldern biotischer Interaktionen, molekularer Physiologie, sowie Zell- und Entwicklungsbiologie. Konferenz-Organisator Grefen berichtet im Detail.

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Gordon Research Conference: Neues über pflanzliche Proteolyse

Die internationale Gordon Research Conference Plant Proteolysis fand im Januar 2025 in der Toskana statt und wurde unter anderem durch die Deutsche Botanische Gesellschaft (German Society for Plant Sciences, DBG) gefördert. Foto: Andreas Schaller

Während der internationalen Gordon Research Conference (GRC) über die Bedeutung der Proteolyse in Pflanzen diskutierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus fünf Kontinenten ihre jüngsten wie auch bislang unveröffentlichte wissenschaftlichen Ergebnisse. Die 44 Vorträge zu allen Facetten der Proteolyse in Pflanzen wurden vom Publikum sehr geschätzt und intensiv diskutiert. Tagungspräsident Professor Andreas Schaller (Hohenheim) fasst die aktuellen Forschungsschwerpunkte zusammen, über die man sich während einer intensiven und für alle Beteiligten stimulierenden Woche im Januar in der Toskana ausgetauscht hat.

Englischer Bericht
Actualia · DBG

Soziale Medien: DBG verlässt X und zieht zu Bluesky

Blauer Himmel (English: blue sky) über grüner Landschaft. Foto: shogun (Karl Egger), Pixabay

Da sich der Micro-Blogging-Dienst X (ehemals Twitter) in den letzten Wochen zu einem Ort entwickelt hat, an dem die Werte der Wissenschaft nicht mehr geteilt werden und eine konstruktive, auf Fakten basierende Kommunikation kaum noch möglich ist, hat unsere Deutsche Botanische Gesellschaft (DBG) einen neuen Account auf der Plattform Bluesky eröffnet. Sie ist dort unter dem Namen @plantsciencedbg.bsky.social erreichbar, und damit auf einer Plattform, der sich immer mehr Forschende zuwenden (s. Kupferschmidt (2024) 10.1126/science.zgpept9). Bluesky ist ebenfalls ein Micro-Blogging-Dienst, der dem Twitter der Anfangszeit ähnelt und ein offenes Protokoll verwendet. Die beiden bisherigen X-Kanäle unserer DBG – in Deutsch (@PlantScienceDBG mit 2390 Followern) und Englisch (@PlantSciDBG_en mit 6900 Followern, Stand 7.1.2025) – sind stillgelegt und werden nur deshalb nicht gelöscht, damit die beiden Namen erhalten bleiben und von niemandem besetzt werden können.

DBG bei Bluesky
Actualia · Tagungsbericht

Botanik-Tagung der DBG

Die Aufnahmen der Konferenz wurden der DBG freundlicherweise zur Verfügung gestellt vom IPK Leibniz-Institut Lynne Tiller, Marcel Quint, Julia Grimmer, Caroline Delker, Helge Brülheide, Esther Schwarz-Weig und weiteren Fotografierenden

Im Herbst trafen sich mehr als 600 Forschende aus diversen Disziplinen der Pflanzenwissenschaften zur Botanik-Tagung, International Conference of the German Society for Plant Sciences (DBG), in Halle (Saale). Konferenz-Gastgeber Professor Edgar Peiter fasst in seinem Bericht die wissenschaftlichen Themen, herausragende Beispiele und ausgezeichneten Arbeiten zusammen und zeichnet auf, welche führenden Forschungspersönlichkeiten Einblick in ihre jüngsten Ergebnisse gaben. 

Englischer Bericht
Actualia · Tagungsbericht

Strasburger Hot Topic: Co und Posttranslationelle Kontrolle in Chloroplasten

Die mehr als 50 Teilnehmenden versammelten sich für ein Foto im Heereman’schen Hof der Universität Münster. Foto: Florian Kotnik

Das aktuelle Strasburger Hot Topic Symposium zum Thema „Co- und Posttranslationale Kontrolle in Chloroplasten“ fand im November 2024 an der Universität Münster statt. Es brachte mehr als 50 Forscher*innen aus sechs Ländern zusammen, die die neuesten Entwicklungen in der Kontrolle von Chloroplastenfunktionen diskutierten und sich über Fortschritte in unserem Verständnis von co- und posttranslationalen Modifikationen, Proteininteraktionen und Stressreaktionen in Chloroplasten austauschten.

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Actualia

Bilder unserer internationalen Botanik-Tagung 2024

The conference images were kindly provided by IPK Leibniz-Institut Lynne Tiller, Marcel Quint (MQ), Julia Grimmer (JGR), Helge Brülheide (HB), Esther Schwarz-Weig (esw) and others for DBG.

Thanks to several photographers more than 1,000 images from our recent Botanik-Tagung in Halle in September were taken from which many are available via our Intranet. Please log in first.

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Actualia · Tagungsbericht

Thermomorphogenesis 2024

Teilnehmende des Thermomorphogenese Symposiums 2024 in Würzburg. Foto: Christoffer Lutsch

Vom 4. bis 6. September fand in Würzburg das vierte internationale Thermomorphogenese Symposium statt. Nahezu 50 Forscher*innen kamen zusammen, um sich über noch nicht publizierte Ergebnisse zu pflanzlichen Anpassungsreaktionen auf erhöhte Temperaturen auszutauschen; ein Thema, welches aufgrund des Klimawandels und der Zunahme anhaltender Hitzeperioden an Relevanz gewinnt. Hauptorganisator Dr. Daniel Maag fasst die Themen der Tagung zusammen und berichtet, in welcher Weise Wissenschaftler*innen im frühen Karrierestadium von der DBG-geförderten Tagung profitieren.

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Actualia · Tagungsbericht

Endozytobiologie-Symposium in Bochum

Die Teilnehmenden stellten sich auf dem Balkon des Veranstaltungszentrums der RUB für das Gruppenfoto zusammen. Foto: Beatrix Dünschede

Etwa 60 Forschende trafen sich vom 10. bis 12. September in Bochum zum diesjährigen Symposium der International Society of Endocytobiology (ISE). In den zweieinhalb Tagen präsentierten die Forschenden 35 Vorträge und 13 Poster. In ihrer Zusammenfassung berichtet Professorin Danja Schünemann über aktuelle Entwicklungen in der Endocytobiologie. Dieses vielseitige Forschungsgebiet umfasst sowohl symbiontische Interaktionen als auch die Evolution und molekulare Physiologie der endosymbiontischen Organellen, Chloroplasten und Mitochondrien. Darüber hinaus betont sie die besondere Bedeutung von Tagungen, insbesondere für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im frühen Karrierestadium, und berichtet über die Auszeichnungen für die besten Beiträge.

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Actualia · DBG · Ehrenmitglied

Professorin Dr. Ulla Bonas wird unser neues Ehrenmitglied

Prof. Dr. Ulla Bonas. Foto: Markus Scholz

Einstimmig votierte unsere Mitgliederversammlung dafür, die emeritierte Professorin Dr. Ulla Bonas (Halle) in den Kreis der Ehrenmitglieder unserer Deutschen Botanischen Gesellschaft (DBG) aufzunehmen. Vorgeschlagen vom Präsidium der DBG überbrachten DBG-Präsident Professor Dr. Andreas Weber und Ehrenmitglied Professorin Dr. Birgit Piechulla der Professorin für Molekulare Pflanzengenetik an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg die Nachricht, da sie leider verhindert war, diese Auszeichnung persönlich während unserer Botanik-Tagung, International Conference of the German Society for Plant Sciences, in Empfang zu nehmen. Wie die von unserem Ehrenmitglied Professorin Dr. Regine Kahmann verfasste Laudatio zusammenfasst, hat Professorin Bonas beeindruckende wissenschaftliche Erkenntnisse erzielt. Es gelang ihrer Gruppe beispielsweise, den Code für die DNA-Erkennung von TAL-Effektoren, die eine völlig neuartige DNA-Bindungsdomäne aufweisen, zu knacken. Die modulare Architektur des TAL-Effektors ermöglichte das Design und die Konstruktion künstlicher DNA-bindender Proteine mit neuen Spezifitäten, aus denen schließlich die TALENs (Transcription activator-like effector nuclease) entstanden - ein Durchbruch für die gezielte Gen-Inaktivierung in eukaryotischen Genomen. Dieser technologische Fortschritt war immens und verdient höchste Anerkennung. TALENs würden vermutlich noch heute eingesetzt, wenn nicht das einfacher handhabbare RNA-basierte CRISPR Cas9 Gen-Editing-System entwickelt worden wäre. Bonas und ihre Arbeitsgruppe lieferten darüber hinaus faszinierende Einblicke, wie bakterielle Pathogene ihre pflanzlichen Wirte manipulieren. Bonas erhielt nicht nur zahlreiche bemerkenswerte Auszeichnungen, sondern engagiert sich auch als Vizepräsidentin in der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina für die Forschungsgemeinschaft, wie die Laudatio schildert, die DBG-Präsident Weber bei der Mitgliederversammlung am 17. September 2024 in Halle vortrug.

Laudatio (pdf)
Actualia

21st International Symposium of Iron Nutrition and Interactions in Plants (ISINIP 2024)

Professor Dr. Petra Bauer (oben, mitte) und der Prorektor für Internationales und Wissenschaftskommunikation der HHU, Prof. Dr. Stefan Marschall (unten, rechts) begrüßten die Teilnehmenden. Fotos und ©: Steffen Köhler, HHU

Jüngste Forschungsergebnisse über die Versorgung von Pflanzen mit Eisen standen im Fokus des 21. Internationalen Symposiums über Eisen-Ernährung und Interaktionen (21st International Symposium of Iron Nutrition and Interactions in Plants, ISINIP 2024) an der Heinrich-Heine Universität Düsseldorf (HHU). Vertieft wurden dabei die Forschungsergebnisse der Versorgung mit dem kritischen Mikro-Nährstoff für die Sicherheit in der Nahrungsmittelerzeugung, Umweltverträglichkeit sowie die molekulare Regulation der Eisen-Aufnahme, -Verteilung und –Speicherung in Pflanzen. Die Konferenz brachte mehr als 100 internationale etablierte Pflanzenwissenschaftler*innen mit Forschenden im frühen Karrierestadium zusammen, um deren Expertise zu erweitern und um Netzwerke zu knüpfen. Tagungspräsidentin Professor Dr. Petra Bauer berichtet über die Forschungsschwerpunkte der im Juli stattgefundenen Tagung, die Grundlagen der Biologie, Bodenökologie und biotechnologische Herangehensweisen der Pflanzenversorgung mit Eisen beleuchtete.  

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Actualia · DBG

Großer Dank an Generalsekretärin Professorin Dr. Caroline Müller

Präsident Professor Dr. Andreas Weber dankte Professorin Dr. Caroline Müller nicht nur mit Blumen sondern auch mit einem Gutschein für ihr Hobby. Foto: esw

Für ihr herausragendes Engagement und die beeindruckende Effizienz, mit der Professorin Dr. Caroline Müller (Bielefeld) das Amt der Generalsekretärin unserer Deutschen Botanischen Gesellschaft (DBG) in den Jahren 2018 bis heute ausübt, dankte DBG-Präsident Prof. Dr. Andreas Weber im Namen aller unserer mehr als 1.100 Mitglieder. Ihre Amtsführung hat Maßstäbe gesetzt und die Entwicklung unserer Gesellschaft entscheidend geprägt, betonte Weber während der turnusgemäßen DBG-Mitgliederversammlung an der Martin Luther Universität Halle-Wittenberg. Das Auditorium danke Müller mit anhaltendem Applaus für ihr ehrenamtliches Wirken. Sie wird ihr Amt bis Ende des Jahres ausführen und dann satzungsgemäß an die neu gewählte Generalsekretärin übergeben, da sich Professorin Müller nicht mehr zur Neuwahl des DBG-Präsidiums hatte aufstellen lassen. Präsident Weber dankte auch Christine Fiebig (Bielefeld), die Müller in all den Jahren unterstützt hat und demnächst in den wohlverdienten Ruhestand wechselt, sowie unserem Schriftführer der Jahre 2012 bis 2024, Dr. Thomas Janßen (Berlin). Beide waren nicht zur Botanik-Tagung nach Halle gereist.

Actualia · DBG

Neue Präsidiumsmitglieder gewählt

Professorin Dr. Iris Finkemeier, Professor Dr. Boas Pucker, Dr. Sophie de Vries und Professor Dr. Christopher Grefen (v.l.n.r) werden ihre Ämter satzungsgemäß zum Jahreswechsel 2025 antreten. Fotos und (c): Laura Grahn (WWU), Jakob Horz, Britta Leinemann (UGOE), M. Nowrousian

Gleich vier neue Mitglieder werden das Präsidium der Deutschen Botanischen Gesellschaft (DBG) nach dem Votum der Mitgliederversammlung am 17. September 2024 in Halle in Zukunft ergänzen: Professorin Dr. Iris Finkemeier (Münster) übernimmt das Generalsekretariat von Professorin Dr. Caroline Müller (Bielefeld), die nicht mehr für dieses Amt kandidiert hatte. Professorin Finkemeier rückt damit vom Posten eines der beiden gewählten Mitglieder des erweiterten DBG-Vorstands, das sie seit 2016 bekleidet hatte, in das geschäftsführende Präsidium auf. Ergänzt wird die Geschäftsführung auch durch Professor Dr. Boas Pucker (Braunschweig) als neuer Schriftführer unserer Gesellschaft, nachdem Dr. Thomas Janßen (Berlin) sich nach 12 Jahren nicht mehr hatte wiederaufstellen lassen. Neue Mitglieder des erweiterten Präsidiums sind Dr. Sophie des Vries (Göttingen) als Repräsentantin der Forschenden im frühen Karrierestadium und Professor Dr. Christopher Grefen (Bochum) als designierter Tagungspräsident der kommenden Botanik-Tagung. Einstimmig wurden auch Professor Dr. Andreas Weber (Düsseldorf) als unser Präsident ebenso wie Professor Dr. Raimund Tenhaken (Salzburg) als Schatzmeister im Amt bestätigt.

Actualia · DBG · Botanik-Tagung · Nachwuchsförderung

Poster-Preise: Botanik-Tagung 2024

Die Preisträgerinnen und Preisträger der zehn besten Poster der Deutschen Botanischen Gesellschaft (DBG) und des Preises der Gesellschaft für Genetik. Die von der DBG Ausgezeichneten erhielten ihre Urkunden aus den Händen des DBG Präsidenten, Prof. Dr. Andreas Weber (links), und des Tagungspräsidenten, Prof. Dr. Edgar Peiter (rechts). Der Genetik-Preis wurde von Dr. Markus Kuhlmann (zweiter von rechts) überreicht. Foto: Julia Grimmer

Aus den beinahe 400 wissenschaftlichen Postern, die während der Botanik-Tagung, International Conference of our German Society for Plant Sciences, präsentiert wurden, wählten alle Teilnehmenden insgesamt zehn als Beste aus. Die Erstautor*innen erhalten einen Betrag von je 142 Euro, da sich Gründung der Deutschen Botanischen Gesellschaft (DBG) in diesem Jahr zum 142ten Mal jährt. Die Liste der Preistragenden, die Titel aller ausgezeichneten Poster wie die Einzelaufnahmen der Urkundenübergaben können Sie hier ansehen:

Zur Liste und allen Fotos
Actualia · DBG · Botanik-Tagung

Pflanzenwissenschaft kann Lösungen für wachsende Herausforderungen bieten

Professor Dr. Andreas Weber begrüßte die Teilnehmenden dieser interdisziplinären Konferenz und motivierte sie proaktiver zu werden, um mehr Forschungsergebnisse in gesellschaftlichen Nutzen zu überführen. Photo: Julia Grimmer

In seiner Eröffnungsrede anlässlich der Botanik-Tagung, International Conference of the German Society for Plant Sciences (DBG), erinnerte unser Präsident, Prof. Dr. Andreas Weber, die Teilnehmenden, dass Pflanzen als unser gemeinsamer Forschungsgegenstand nicht nur die Basis der meisten Nahrungsnetze sind sondern auch wichtig für das Funktionieren ganzer Ökosysteme. Die Pflanzenwissenschaften können dazu beitragen, Kohlenstoff nachhaltig aus der Atmosphäre zu entfernen und den weiteren Verlust der Biodiversität zu bremsen. Er machte deutlich, dass das anhaltende Artensterben eine noch größere Gefahr für das Überleben der Menschheit darstellt, als die Klimakrise, da jeden Tag eine alarmierende Anzahl von 150 bis 200 Arten ausstirbt. Weber motivierte die Teilnehmenden der Konferenz mit dem Motto Growing Solutions for Growing Challenges deshalb, proaktiv zu werden, den akademischen Elfenbeinturm zu verlassen und Forschungsergebnisse in gesellschaftliche Vorteile zu überführen. Unsere interdisziplinär ausgerichtete Botanik-Tagung bringt dazu Pflanzen, Menschen und die Gesellschaft zusammen.

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Actualia · Tagungsbericht

Young Session des zweiten europäischen Kongresses zur Photosynthese-Forschung

Einige der Teilnehmenden der Young Session des zweiten europäischen Photosynthese-Kongresses 2024 in Padua. Foto: Giorgio Perrin

Die Young Session des zweiten europäischen Kongresses zur Photosynthese-Forschung fand am 24. und 25. Juni 2024 im italienischen Padua statt. Über 120 Wissenschaftler*innen im frühen Karrierestadium aus mehr als 20 Ländern nahmen aktiv an dieser Veranstaltung teil. Das Programm umfasste über 20 Vorträge zu einer Vielzahl von Themen, darunter Biophysik, Molekularbiologie, Ökophysiologie und neue Technologien, sowie eine Poster Session mit über 100 Posterbeiträgen. Die DBG unterstützte die Teilnahme von drei durch die Organisator*innen ausgewählten Nachwuchswissenschaftler*innen, die in diesem Tagungsbericht von Laura Mosebach zu Wort kommen.

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Actualia · Tagungsbericht

Zell-Energie-Umwandler: Mitochondrien und Chloroplasten

Die internationale Gordon Research Conference über Mitochondrien und Chloroplasten war unter anderem von der Deutschen Botanischen Gesellschaft (German Society for Plant Sciences, DBG) gefördert worden. Foto: Andreas Weber

Während der internationalen Gordon Research Conference (GRC) über Mitochondrien und Chloroplasten diskutierten die mehr als 150 Teilnehmenden aus Botanik, Zoologie, Mykologie und Medizin jüngste sowie bislang unveröffentlichte wissenschaftliche Resultate. Co-Tagungspräsident Professor Andreas Weber fasst die aktuellen Forschungsschwerpunkte zusammen, über die sich etablierte und Forschende im frühen Karrierestadium während einer intensiven und für die Teilnehmenden bereichernden Woche im Juli bei Barcelona austauschten.

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Actualia · Nachwuchsförderung

Auszeichnungen für Forschende im frühen Karrierestadium bei der Botanik-Tagung

Foto links oben: Dr. Henryk Straube (links) erhielt die Urkunde aus den Händen des Präsidenten der DBG-eigenen Wilhelm-Pfeffer-Stiftung, Prof. Dr. Severin Sasso. Foto rechts oben: Dr. Eliza Loo bekam ihre vom Springer-Spektrum Verlag gestiftete Auszeichnung vom Präsidenten der Deutschen Botanischen Gesellschaft (DBG), Prof. Dr. Andreas Weber, überreicht. Foto links unten: Dr. Martin Lewinski nahm seine Urkunde aus den Händen der Generalsekretärin der DBG, Professorin Dr. Caroline Müller, in Empfang. Foto rechts unten: Prof. Sasso überreichte auch den letztjährigen Preis für die beste Veröffentlichung an Dr. Pratibha Kumari, die wie alle Preisträgerinnen zur internationalen Tagung der DBG nach Halle eingeladen waren. Alle Fotos: Lynne Tiller

Während der Botanik-Tagung, International Conference of our German Society for Plant Sciences, erhielten der Pflanzengenetiker Dr. Henryk Straube den Wilhelm-Pfeffer-Preis, die Mikrobiom-Forscherin Dr. Eliza Loo den Eduard-Strasburger-Preis und der Bioinformatiker Dr. Martin Lewinski den Horst-Wiehe-Förderpreis der Deutschen Botanischen Gesellschaft (DBG). Die drei Forschenden waren eingeladen, ihre Ergebnisse in einer Plenar-Sitzung vorzustellen. Auch die Zellbiologin Dr. Pratibha Kumari nahm ihre Urkunde für die bereits im letzten Jahr ausgezeichnete beste pflanzenwissenschaftliche Veröffentlichung während der alle zwei Jahre stattfindenden Konferenz der DBG entgegen. Von ihren exzellenten Forschungsergebnissen profitieren in Zukunft Forschende, die seltene DNA-Bausteine messen, zur Pflanzengesundheit beitragen möchten, die Regulation durch RNA-bindende Proteine untersuchen oder die pflanzliche Zellteilung analysieren.
Details über die gewonnenen Erkenntnisse der diesjährigen Preise stehen in der vorab veröffentlichten Pressemitteilung: „Wurzeln sind wie der Darm, neues Enzym entdeckt und neue Labormethode etabliert“.

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Actualia · Tagungsbericht

Symposium über Beziehungen zwischen Insekten und Pflanzen in Bielefeld

Teilnehmende am Symposium on Insect-Plant Relationships (SIP) im Innenhof des Veranstaltungsgebäudes. Foto: Luzie Mozygemba

Das Symposium hat eine lange Tradition und wurde erstmals 1957 in Wageningen (Niederlande) ausgerichtet. Es wird alle drei Jahre abgehalten und fand nun zum zweiten Mal in Deutschland statt, vom 4. bis 8. August 2024 im Haus Neuland in Bielefeld als SIP18. Rund 170 Teilnehmende aus mindestens 19 Ländern diskutierten aktuelle Forschungsergebnisse zu Interaktionen zwischen Insekten und Pflanzen sowie weiteren Interaktionspartnern. Es gab spannende Keynote-Vorträge von Renee M. Borges (Indien), Rieta Gols (Niederlande), Scott Johnson (Australien), Meredith Schuman (Schweiz), Anurag A. Agrawal (USA), Beata Gabryś (Polen), Georg Petschenka (Deutschland), Sharon E. Zytynska (UK) und Robert R. Junker (Deutschland). Zudem wurden Forschungsergebnisse in ausgewählten Fachvorträgen sowie zahlreichen wissenschaftlichen Postern präsentiert und diskutiert. Die Organisatorinnen Caroline Müller, Rabea Schweiger und Christine Fiebig (Chemische Ökologie, Universität Bielefeld) berichten von einem fruchtbaren wissenschaftlichen Austausch in einem tollen Netzwerk, begleitet von spannenden Exkursionen, einem Workshop sowie einem produktiven Miteinander in einer sehr grünen Umgebung.

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Actualia · Tagungsbericht

Plant Science Student Conference in Halle (Saale)

Einige der 60 Teilnehmenden der PSSC stellten sich vor dem Leibniz-Institut für Pflanzenbiochemie in Halle (IPB) für das Gruppenfoto zusammen. Foto: IPB

Die 19. Plant Science Student Conference (PSSC 2024) fand vom 17. bis 20. Juni 2024 am Leibniz-Institut für Pflanzenbiochemie (IPB) statt. Die Konferenz steht für eine fast zwei Jahrzehnte währende Tradition zwischen dem IPB und dem Leibniz-Institut für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung (IPK), bei der Doktoranden und Doktorandinnen der Institute andere Studierende der Pflanzenwissenschaften einladen, um ihr Wissen zu teilen, Kontakte zu knüpfen und eine wissenschaftliche Konferenz in studentenfreundlicher Atmosphäre zu erleben. In diesem Jahr nahmen ca. 60 Doktorand*innen teil, die nicht nur vom IPB und IPK, sondern auch von der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) kamen. Außerdem wurden Prof. Dr. Gabriel Schaaf von der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, Dr. Marie Barberon von der Universität Genf und Prof. Dr. Stefanie Ranf-Zipproth von der Universität Freiburg als Keynote-Speaker eingeladen. Als Teil des Organisationsteams berichten Max Jonas Paulmann, Lilly Eger und Jolina Marx vom IPB, dass die Teilnehmer vier aufregende Tage voller inspirierender Wissenschaft, fruchtbarem Austausch und - natürlich - leckerem Essen verbrachten.

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DBG Update

VBIO-Rückblick - September 2025

Der Verband Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin (VBIO) berichtet über seine Stellung zum UN-Hochseeschutzabkommen. Dazu hatte der Biologie-Dachverband, in dem auch unsere DBG Mitglied ist, im Rahmen der Verbändeanhörung Stellung genommen zum 2023 beschlossenen BBNJ-Agreement, das regelt, wie zukünftig mit maringenetischen Ressourcen aus der hohen See (BBNJ) umgegangen werden soll. Wie immer runden Informationen über anstehende Termine sowie Nachrichten aus der Hochschul- und Wissenschaftspolitik den Aktivitätsrückblick ab.

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DBG · Newsletter

DBG Newsletter Nr. 80

Wie die Wurzel die Blüte triggert, was die Ausbreitung eingeschleppter Pflanzen fördert, wie Aminosäuren transportiert werden, und wie Tomaten verhindern, bei Stress zu überreagieren, steht in unserer Forschungsrubrik.
DBG recently has awarded three early career scientists for their outstanding plant science paper. The confirmed speakers of our international Conference next year in Bochum are worth to already mark your calendars today (6th to 10th of September 2026). A Canada based descendant of a famous German plant scientist made a big donation to DBG to award ECRs.
One of our Sections introduces the keynote speakers of their upcoming conference at the beginning of next year and three of our other Sections report about their recent scientific meetings and the newly elected speaker of one of them.
The Editors of our journal Plant Biology recommend five reviews: about transposable elements, the role of cell walls in Cuscuta parasitism, the sustainable production of capsaicinoids through organellar genome editing, on how forests will respond to compound droughts, as well as about drought responses in ornamental plants for horticulture incl. strategies for resilience. 

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VBIO-Rückblick - August 2025

Der Verband Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin (VBIO) blickt zurück auf seine Aktivitäten im August, etwa der Verleihung der Karl von Frisch-Preis für Abiturient*innen und verweist auf anstehende Termine, wie etwa einem englischsprachigen Softskill-Seminar zur Karriereplanung, zum Vortrag "Von riechenden Vögeln und Vögeln, die riechen" sowie dem Online-Event für Schulen zum Thema „Biologische Vielfalt im Wandel: Artensterben heute und in der Erdgeschichte“. Terminhinweise und Nachrichten aus Hochschul- und Forschungspolitik ergänzen den Rückblick auf den Monat August.

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VBIO-Rückblick - Juli 2025

Im vergangenen Monat nahm der Biologie-Dachverband VBIO (Verband Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin e.V.) Stellung zur Life-Science Stategy der EU und fordert zum Gelingen insbesondere die aktive Einbindung der Grundlagenforschung sowie die nachhaltige Sicherung wissenschaftlicher Dateninfrastrukturen. In diesem Zusammenhang motivierte er dazu, einen offenen Brief zur nachhaltigen Finanzierung wissenschaftlicher Datenbanken mit zu zeichnen. Wie immer runden Hinweise aus Wissenschafts- und Hochschulpolitik den Rückblick ab. 

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DBG · Newsletter

DBG Newsletter Nr. 79

Wie Hundsrosen ihre ungeraden Chromosomensätze bei der Fortpflanzung aufteilen, welcher medizinisch interessante Wirkstoff gleich zweimal unabhängig in zwei Pflanzen entstand und welches Splicing-Protein Wachstum und Stressanpassung ausbalancieren hilft, steht in unserer Forschungsrubrik.
DBG informs about current activities for ECRs and about our society-owned scientific journal. Half of our Sections are looking forward to their conferences in the summer months.
Three reviews in the Journal Plant Biology summarize current knowledge about anthocyanin pigmentation and promising usage, about bees, flowers and UV as well as about Ginkgo biloba flavonoids. And a research paper reveals, which trees in temperate forests are drought resistant and how they influence each other.

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VBIO-Rückblick - Juni 2025

Der Verband Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin (VBIO) berichtet über ein Update zu seiner Initiative “Biologische Datenbanken in Gefahr” und verweist auf seinen vor kurzem veröffentlichten Jahresbericht 2024.  Wie immer runden Informationen über anstehende Termine sowie Nachrichten aus der Hochschul- und Wissenschaftspolitik den Rückblick des Biologie-Dachverbandes auf den Vormonat ab. 

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VBIO-Rückblick - Mai 2025

Im Rückblick auf seine Aktivitäten berichtet der Biologie-Dachverband VBIO über seine Bundesdelegiertenversammlung, inkl. Berichten und Informationen der Arbeit und Finanzen sowie die Wahl der Mitglieder seines Präsidiums. Dabei wurde Prof. Dr. Markus Engstler von der Julius-Maximilians-Universität Würzburg zum neuen Präsidenten gewählt, das er von Prof. Dr. Karl-Josef Dietz übernimmt, der nicht mehr kandidiert hatte. Der Genetiker Prof. Dr. Wolfgang Nellen aus Kassel erhielt mit der Treviranus-Medaille die höchste Auszeichnung des Verbandes. Mitteilungen aus Hochschul- und Forschungs-Politik runden den Rückblick ab. 

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DBG · Newsletter

DBG Newsletter Nr. 78

Wann Wurzel-Gravitropismus unterdrückt wird, was Sorghumhirse noch interessanter macht und welcher Organismus nach mehreren tausend Jahren erfolgreich wiederbelebt wurde, sind Themen in der Forschungsrubrik. Außerdem: zur Zukunft wissenschaftlichen Publizierens. 
ECRs hurry up to register and submit your abstracts to take part in the conferences of three of DBG’s Sections (Biodiversity and Evolutionary Biology, Natural Products, and Applied Botany), since their deadlines are coming soon. 
The Editor of our journal Plant Biology suggests to read a review summarizing where microRNAs contribute to gene regulation circuits and a viewpoint article about a new and more precise method to study microtubule-related processes. 
Please be aware that several other (early bird) registrations for the 29 listed plant-science congresses and DBG-supported meetings will also end on 30th or 31st May.

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VBIO-Rückblick - April 2025

Bildung, Forschung und Innovation seien der Schlüssel für die Zukunft unseres Landes, steht im Vertrag der zukünftigen Koalitionspartner aus CDU, CSU und SPD. Diese Einschätzung teilen die im Bündnis „Wissenschaft verbindet“ zusammengeschlossenen großen mathematisch-naturwissenschaftlichen Gesellschaften (VBIO, GdCh, DVGeo und DMV) in ihrem Statement. Die vier Fachverbände fragen sich auch, ob sich die Maßnahmen und deren finanzielle Ausstattung als ausreichend erweisen werden, um den Wissenschaftsstandort zukunftssicher zu gestalten. Dies werde sich erst in der Praxis zeigen müssen. Darauf und auf den Gewinner des Ars-Legendi-Fakultäten-Preises berichtet der Biologie-Dachverband Verband Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin (VBIO) in seiner Aktivitäten-Rückschau auf den Monat April, in dem unsere DBG Mitglied ist.

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VBIO-Rückblick - März 2025

Am 16. April lädt der Verband Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin (VBIO) ein zum Berufsfeld Infoabend "Careers in Academia" mit Max Fürst, PhD (Assistant Professor University of Gronin-gen) und Prof. Dr. Markus Diefenbacher (LMU München) auf englisch, ab 18:00 Uhr (Anmeldung https://www.master-bio.de). In seinem Rückblick auf die Aktivitäten des vergangenen Monats erinnert der Verband an die von ihm mitgestaltete Verleihung des Ars-Legendi-Fakultätenpreises, der dieses Jahr im Fach Biologie an den Didaktiker Prof. Dr. Benedikt Heuckmann von der Universität Münster ging. Nachrichten aus der Hochschul- und Wissenschaftspolitik runden wie immer das Schreiben ab. 

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DBG · Newsletter

DBG Newsletter Nr. 77

Auch seit hundert Jahren bekannten Strukturen kann man noch neue Funktionen entlocken. Welche Wellen  das Immunsystem triggern, was artenreiche Wälder besser können als artenarme, welcher Signalweg die Samenkeimung regelt und 600 Millionen Jahre Stress sind weitere Themen in den Forschungsnachrichten. 
DBG invites all members to nominate early career researchers to be awarded with the Best Paper Prize. One of our Sections invites to its conference and has recently opened its website for registration. Two Sections are preparing their first joint meeting, especially for early career scientists (ECR). And one Section has elected new board members.
The Editor of our journal Plant Biology suggests to read a review summarizing 20 years of research uncovering the hidden codes of epigenetics in wild potato.
Please be aware that several (early bird) registrations for congresses and meetings will end on March 31st.

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DBG · Politik

Stellungnahme: DBG zum Regulierungsvorschlag der EU für Neue Genomische Techniken

Die Deutsche Botanische Gesellschaft (DBG) begrüßt den Vorschlag der EU-Kommission vom 5. Juli 2023 zur Regulierung der Nutzung von mit neuen genomischen Techniken (NGT) erzeugten Sorten, um das Gentechnik-Recht an den aktuellen Wissensstand anzupassen. Es hat sich aus wissenschaftlicher Sicht als sinnvoll erwiesen, neue Pflanzensorten nach ihren Eigenschaften und nicht nach Art ihrer Erzeugung zu bewerten. Die DBG schätzt die Vorschläge der EU zur Kategorisierung und den einzelnen genetischen Änderungen im Folgenden ein und schlägt konkrete Präzisierungen vor.

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Umfrage zeigt hohen Bedarf an Freilandstudien mit gentechnisch veränderten Pflanzen

Abbildung 1: Häufigkeit der Pflanzenarten oder Pflanzengattungen, die in Freilandstudien untersucht werden sollten. Insgesamt wurden 229 Antworten gegeben. Die Kategorie Bäume umfasst Pappel, Fagus, Picea und Sequoiadendron.

Eine online-Befragung unter Pflanzenwissenschaftler*innen in Deutschland zeigt großen Bedarf an Freilandstudien mit gentechnisch veränderten Pflanzen. Nur mit Studien im Freiland lassen sich aussagekräftige Ergebnisse z.B. zur Ertragsbildung sowie Klima- und Stresstoleranz gewinnen. Vor gezielter Zerstörung gesicherte Freilandflächen (sog. Protected Sites) sind ein Lösungsansatz. Für 83 Prozent der Teilnehmer*innen an der Umfrage eröffnen sich damit neue Forschungsperspektiven. Die Einrichtung solcher zerstörungssicheren Freilandflächen kann die internationale Konkurrenzsituation der Pflanzenwissenschaften in Deutschland grundlegend verbessern. Dies ist wichtig, weil derzeit auch genomeditierte Pflanzen unter die Regularien des Gentechnikgesetzes fallen. Deshalb besteht dringender Handlungsbedarf  ̶̶  unabhängig von einer zukünftigen, an den Stand wissenschaftlicher Erkenntnis angepassten Neuregulierung genomeditierter Pflanzen in der EU.

zu den Ergebnissen und Abbildungen

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Wochen-Chronik
News · Forschungsergebnis

Wie das Gen MKK3 die Keimruhe in Gerste steuert

Forschende haben herausgefunden, wie die komplexe genetische Kontrolle des Gens MKK3 die Keimruhe und das Keimrisiko von Gerste steuert. Dabei zeigte sich, dass einige Varianten eine größere Widerstandsfähigkeit gegenüber feuchten Erntebedingungen aufweisen. Die Zahlen aus der Forschung veranschaulichen die weltweite Verbreitung dieser Genvarianten und zeigen die Selektionsdynamik der jahrhundertelangen Domestizierung und Züchtung auf. Damit werden neue Wege zur Züchtung von Pflanzen aufgezeigt, die sowohl widerstandsfähig gegen extreme Wetterbedingungen als auch für vielfältige landwirtschaftliche Anforderungen geeignet sind. Die Ergebnisse des internationalen Teams unter der Leitung des Carlsberg-Forschungslabors und mit Beteiligung des Leibniz-Instituts für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung sind in einer Studie gestern im Fachmagazin Science veröffentlicht.

Quelle: IPK (pdf)
News · Forschungsergebnis

Korallen-Skelette Symbiosen der Vergangenheit

Einblicke in die Vergangenheit des Korallenriffs: An der Spitze des Bohrkerns der Korallenart Diploastrea heliopora ist das braun-gefärbte Gewebe sichtbar. In den darunter liegenden weißen Kalkschichten treten die einzelnen Polypen der Koralle hervor. Foto und (c): Jessica Reichert

Die Baumringe des Meeres: Ein internationales Forschungsteam um die Meeresbiologin Prof. Dr. Maren Ziegler von der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) hat mit Hilfe von Bohrungen in Korallenskeletten eine innovative Methode entwickelt, um die Vergangenheit von Korallen und ihrer Symbiosen mit Algen zu rekonstruieren. Die Ergebnisse, die in Global Change Biology veröffentlicht wurden, bieten neue Einblicke in die Veränderungen der symbiotischen einzelligen Algenarten, die für den Bestand von Korallenriffen entscheidend sind.

Quelle: JLU
News · Politik

Natur schützen, um Zukunft zu sichern – Appell an UN-Klimakonferenz COP30

Pflanzenvielfalt in einem Regenwald in Malaysia. Foto und (c): Alexander Haas, LIB

Die biologische Vielfalt müsse stärker in die globalen Klimaverhandlungen einfließen, appellieren die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Leibniz-Instituts zur Analyse des Biodiversitätswandels (LIB) mit Blick auf die anstehende UN-Klimakonferenz COP30 im brasilianischen Belém. Denn ohne intakte Ökosysteme und das Wissen über ihre Funktionsweise seien naturbasierte Lösungen für den Klimaschutz und die ökologische Transformation nicht umsetzbar. „Klimaschutz und Artenschutz sind zwei Seiten derselben Medaille“, sagt Prof. Dr. Bernhard Misof, Generaldirektor des LIB. „Wir können die Folgen der Erderwärmung nur dann wirksam begrenzen, wenn wir zugleich die biologische Vielfalt bewahren – und verstehen. Jeder Quadratmeter Erde erzählt uns etwas über die Anpassungsfähigkeit des Lebens. Dieses Wissen zu verlieren hieße, unsere Zukunft zu riskieren.“

Quelle: LIB
News · Forschungsergebnis

Rehe bremsen die Baumvielfalt – auch im Licht

Auch in hellen Waldlücken verhindert Rehverbiss die natürliche Verjüngung vieler Baumarten. Rehe schränken die natürliche Regeneration von Laubwäldern deutlich stärker ein als bislang angenommen. Zu diesem Ergebnis kommen Forschende der Julius-Maximilians-Universität Würzburg (JMU) und zeigen im Journal of Applied Ecology, wie stark die Huftiere die Waldentwicklung beeinflussen. Sie wiesen in einem mehrjährigen Freilandexperiment nach: Selbst wenn nach Störungen viel Licht in den Wald fällt, kann dieser Vorteil den selektiven Verbiss durch Rehe nicht kompensieren. Die Ergebnisse liefern wichtige Hinweise für ein integratives Wildtier- und Waldmanagement. Sie zeigen zugleich, dass Licht und Verbiss nicht unabhängig voneinander betrachtet werden dürfen, wenn es um die Resilienz unserer zukünftigen Wälder geht.

Quelle: JMU
News · Forschungsergebnis

Treiber der Braunalgenteppiche

Auf Grenada ziehen Jungen ihr Boot durch einen Sargassum-Teppich. Seit 2011 vermehrt sich die Braunalge massiv im Atlantik. Foto und (c): Jonathan Jung, MPI für Chemie

Riesige Mengen der Braunalge Sargassum wachsen jährlich im tropischen Atlantik und belasten vor allem die Küsten der Karibik. Das schreckt nicht nur Touristen ab, sie gefährden auch ganze Ökosysteme in Küstennähe. Mithilfe der Analyse von Bohrkernen aus Korallen lässt sich nun erklären, wie es zu den Braunalgenblüten kommt: Phosphorreiches Tiefenwasser, das angetrieben von Winden an die Oberfläche gelangt, fördert stickstofffixierende Cyanobakterien. Diese leben mit Sargassum-Algen in Symbiose und versorgen sie in der stickstoffarmen Region mit dem wichtigen Nährstoff. Das hat ein vom Max-Planck-Institut für Chemie geleitetes internationales Forschungsteam als wesentlichen Mechanismus aufgeklärt und im Fachmagazin Nature Geoscience geschildert. Das Verständnis, wie Braunalgenblüten verursacht werden, erleichtert deren Vorhersage. Die Alge Sagassum war wegen ihrer enormen Produktivität von unserer Sektion Phykologie zur Alge des Jahres 2024 gewählt worden.

Quelle: MPI für Chemie
News · Politik

Experten sehen deutsche Forschungssicherheit bedroht

Die deutsche Forschungslandschaft muss resilienter gegenüber Angriffen von außen werden. Darin sind sich die Sachverständigen bei einem öffentlichen Fachgespräch zur Forschungssicherheit am Mittwochvormittag im Forschungsausschuss einig gewesen. Zu dem Gespräch waren Vertreterinnen und Vertreter von außeruniversitären Einrichtungen, Hochschulen und Sicherheitsbehörden geladen. Darunter: Katja Becker von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), Christian Hummert von der Agentur für Innovation in der Cybersicherheit GmbH, Wolfgang Liebert, Professor im Ruhestand, Institut für Sicherheits- und Risikowissenschaften der Boku University Wien, Claudia Plattner vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) sowie Sinan Selen vom Bundesamt für Verfassungsschutz. Darüber berichtet der Kurznachrichtendienst “heute im Bundestag” (hib).

Quelle: hib
News · Forschungsergebnis

Hat die Steinnelke ein Rezept, um den Klimawandel zu überleben?

Steinnelken in ihrem Lebensraum im Wallis, hoch über dem Gornergletscher: In Berglagen blüht diese Pflanze früher als Artgenossen im Tal. Foto und (c): Simone Fior, ETH Zürich

Eine Alpenpflanze könnte über den Schlüssel für ihr Fortbestehen in einem sich stetig erwärmenden Klima verfügen. Forschende der ETH Zürich haben nämlich den Ursprung von zwei uralten Genvarianten in der Steinnelke (Dianthus sylvestris) geklärt. Diese Varianten steuern den Zeitpunkt des Blühens. Obwohl sich Pflanzen aus der Höhe und aus tiefen Lagen ähneln, haben sich im Laufe der Zeit Unterschiede entwickelt. Ein zentrales Merkmal ist der Blühzeitpunkt: In hohen Lagen blühen Steinnelken unmittelbar nach der Schneeschmelze im Juni, in tiefen Lagen hingegen ab dem Monat Mai. Allerdings beginnt in tiefen Lagen die Wachstumsperiode schon viel früher. Deshalb sind Tal-Steinnelken – als Anpassung an die warmen Tieflandbedingungen - eher Spätzünder. Die Studie wurde soeben in der Fachzeitschrift Science veröffentlicht.

Quelle: ETH Zürich
News · Outreach · WissKomm

Wissenschaft gibt Orientierung in kontroversen Debatten

Eine große Mehrheit der Menschen in Deutschland nimmt eine wachsende gesellschaftliche Polarisierung wahr. Laut dem heute veröffentlichten Wissenschaftsbarometer 2025 haben 77 Prozent der Befragten den Eindruck, dass die Meinungen in der Gesellschaft zunehmend auseinanderdriften. 54 Prozent sprechen gar von zwei unversöhnlichen Lagern. Doch ein genauer Blick in die Daten zeigt: Die tatsächlichen Meinungsunterschiede fallen deutlich geringer aus. „Die Bevölkerung nimmt eine Polarisierung wahr, obwohl sie sich in zentralen Konfliktfragen recht einig ist”, sagt Dr. Benedikt Fecher, Geschäftsführer von Wissenschaft im Dialog (WiD), der Organisation für Wissenschaftskommunikation in Deutschland, die das Wissenschaftsbarometer jährlich herausgibt. Insofern sind die Ergebnisse ermutigend, denn sie sprechen gegen eine tiefe gesellschaftliche Spaltung. Zugleich verweisen sie auf ein Kommunikationsproblem: Wir verständigen uns bei Konflikten zu wenig über das Gemeinsame. Von der Wissenschaft erwarten Menschen Orientierung. Sie soll Debatten versachlichen, wenn sie emotionalisiert werden, und intervenieren, wenn Fakten verzerrt dargestellt werden. Dass eine Mehrheit der Bevölkerung dies einfordert, unterstreicht die Schlüsselrolle der Wissenschaftskommunikation in polarisierten Debatten.“ Die Erwartungen an die Wissenschaft in kontrovers geführten Debatten sind hoch: 70 Prozent der Befragten wünschen sich, dass sich Forschende aktiv einbringen, wenn Fakten falsch dargestellt werden. Dass sie sich in stark polarisierten Debatten möglichst neutral verhalten, befürworten 47 Prozent.

Quelle: WiD
News · Projekt

Die Kraft natürlicher Klimaschützer – und ihre Grenzen

Sollen die Klimaziele erreicht werden, muss Kohlendioxid raus aus der Atmosphäre. Mangroven- und Braunalgenwälder sowie Seegraswiesen erledigen dies auf natürlichem Wege. Was können diese Küstenökosysteme zum Schutz des Klimas beitragen? Und wie lassen sie sich leistungs- und widerstandsfähiger gestalten angesichts des Wandels? Mit Fragen wie diesen beschäftigt sich das Forschungsprojekt „sea4soCiety“, an dem Wissenschaftler*innen aus Mitgliedseinrichtungen der U Bremen Research Alliance maßgeblich beteiligt sind, wie etwa der Mangroven-Forscher, Prof. Dr. Martin Zimmer, und der Algenspezialist, Prof. Dr. Kai Bischof am MARUM, der an Braunalgenwäldern forscht. 

Quelle: U Bremen Research Alliance
News · Forschungsergebnis

Wie Roggen seine Gene neu sortiert

Der Dauerversuch "Ewiger Roggen" an der MLU wurde 1878 von Julius Kühn angelegt und wird bis heute fortgeführt. Foto: S. Dreissig, IPK

In einer Studie über die genetischen Grundlagen der Fortpflanzung von Roggen konnten Forschende zeigen, wie die Pflanzen ihre Gene neu kombinieren - und wie stark dieser Prozess auch von Umweltbedingungen wie Nährstoffmangel beeinflusst wird. Sie untersuchten die genetischen Grundlagen und die Umweltplastizität der meiotischen Rekombination in einer großen Roggenpopulation und nutzten dazu mehr als 500 Roggenpflanzen. Einige wuchsen unter normalen Bedingungen, andere unter Nährstoffmangel. „Wir konnten zeigen, dass sich die Gene der Pflanzen bei Nährstoffmangel deutlich weniger neu mischen als bei ausreichender Nährstoffversorgung“, sagt Christina Wäsch, die Erstautorin der Studie. „Das kann man sich so vorstellen wie beim Kartenspielen: Wenn die Karten nur halbherzig gemischt werden, entstehen weniger neue Kombinationen.“ Das Forschungsteam entdeckte auch Unterschiede zwischen den Pflanzentypen: Während die moderne Zuchtsorte in der Untersuchung relativ stabil blieb, reagierten alte Sorten und Wildformen sehr empfindlich auf den Stress, ergänzt Christina Wäsch. „Das zeigt, dass die genetische Vielfalt eine große Rolle dabei spielt, wie Pflanzen mit Umweltveränderungen umgehen.“ Die Ergebnisse haben die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Leibniz-Instituts für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung (IPK) und der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) in der Fachzeitschrift New Phytologist veröffentlicht.

Quelle: IPK (pdf)
News · Forschungsergebnis

Baumsterblichkeit durch Insekten nimmt in ganz Europa zu

Waldschäden durch Holz- und Rindenbohrkäfer haben in ganz Europa erheblich zugenommen. Solche Befälle führen oft zu großflächigem Baumsterben. Foto und (c): Simon Blaser

Die durch Insekten verursachte Baumsterblichkeit steigt in ganz Europa, wie eine internationale Studie unter Leitung der Tschechischen Agraruniversität Prag und mit Beteiligung der Eidgenössische Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) ergab. Nadelbäume sind stärker betroffen, während die Schäden an Laubbäumen zurückgehen. Die Schäden an Nadelbäumen werden hauptsächlich durch den Buchdrucker verursacht; Laubbäume hingegen werden von mehreren Arten befallen, was die Überwachung und Bekämpfung erschwert. Am stärksten betroffen sind warme, trockene Regionen – dies hat Auswirkungen auf die Artenauswahl und die Anpassung an den Klimawandel, wie die Forschenden im Fachmagazin Global Change Biology darlegen.

Quelle: WSL
News · Förderung

Neue DFG Förderinitiative zum Sichern gefährdeter Datenbestände und zur Datenresilienz

Für den Zeitraum von 2025 bis voraussichtlich 2027 stellt die Deutsche Forschungsgemeinschaft DFG Mittel zur Verfügung, um Anstöße zur Resilienz von Dateninfrastrukturen zu geben. Dabei sollen Datensätze und Forschungsergebnisse aus Repositorien im Ausland, die für die deutsche Forschung besonders wichtig sind und bei denen Gefahr besteht, dass sie bereits jetzt bzw. künftig nicht mehr für die Forschung zur Verfügung stehen, gesichert und für die Wissenschaft verfügbar gemacht werden.

Quelle: DFG
News · Forschungsergebnis

Landnutzungsdruck bedroht Artenvielfalt am Kilimandscharo

Luftbild vom Südfuß des Kilimandscharo. In den letzten hundert Jahren wurde hier die ursprüngliche Savanne fast völlig in Kulturland umgewandelt. Im Vordergrund Zuckerrohrplantagen, umgeben von Kleinbauernfeldern und Reisfeldern. Foto und (c): Andreas Hemp

Der Landnutzungswandel durch schnelles Bevölkerungswachstum ist der wichtigste direkte Treiber des Artverlusts am Kilimandscharo, zeigt eine neue Studie. „Zwischen den Jahren 1911 und 2022 verschwanden am Kilimandscharo 75 Prozent der natürlichen Pflanzenarten pro Quadratkilometer an den unteren Hängen. Das hat auch enormen Einfluss auf andere Gruppen von Lebewesen, da Pflanzen eine grundlegende Rolle für das Funktionieren von Ökosystemen spielen“, sagt Dr. Andreas Hemp von der Universität Bayreuth und Erstautor der Studie. Während sich frühere Forschungen hauptsächlich auf den Klimawandel und dessen Auswirkungen statt auf die Ursachen des Rückgangs der Biodiversität konzentrierten, hat das internationale Forschungsteam um Dr. Hemp mehrere potenziell ursächliche Einflussfaktoren untersucht. „In unserer Studie konnten wir zeigen, dass der Landnutzungswandel, verursacht durch schnelles Bevölkerungswachstum, der wichtigste Treiber des Biodiversitätsverlusts am Kilimandscharo war. Der Klimawandel hingegen hatte keinen erkennbaren Einfluss auf die beobachteten Biodiversitätstrends“, sagt Hemp. Die Forschenden schlagen zur Minderung des Biodiversitätsverlusts die Einrichtung von Schutzgebieten sowie den Einsatz traditioneller und vielfältiger Agroforstwirtschaft vor. Über die Erkenntnisse berichten die Forschenden im Fachjournal PLOS One.

Quelle: Uni Bayreuth
News · Outreach · Veranstaltung

Forschung zum Mitmachen: Das Zukunftspotenzial von Mikroalgen

Am 30. Oktober wird an der Universität Hamburg das „Labor für morgen – Labor für Co-Creative Forschung" eröffnet. Hier können Bürgerinnen und Bürger selbst zu Forschenden werden. In der ersten Ausgabe des Labors dreht sich in Workshops, Fachvorträgen und Experimenten für Zuhause alles um winzig kleine Hoffnungsträger: die Mikroalgen. Wie  Mikroalgen zu einer nachhaltigeren Zukunft beitragen können, steht im Mittelpunkt der ersten Ausgabe eines neuen Transferprojekts an der Universität Hamburg. Mikroalgen binden Kohlendioxid, produzieren Sauerstoff, reinigen Wasser und können als Grundlage für Biomaterialien dienen. „Mikroalgen sind solarbetriebene winzige Fabriken. In nur einem Milliliter Kulturen arbeiten Millionen von Zellen synchron, um Licht, Wasser und Kohlendioxid in wertvolle Verbindungen umzuwandeln, die auch fossile Ressourcen ersetzen können“, erklärt Dr. Abdelfatah Abomohra, der das Projekt gemeinsam mit Prof. Dr. Dieter Hanelt wissenschaftlich begleitet. 

Quelle: Uni Hamburg
News · Forschungsergebnis

Pangenom und Herkunft des Hafers entschlüsselt

Reife Haferrispen. Foto und (c): Edyta Paczos-Grzęda, University of Life Sciences, Lublin

Bislang war das Erbgut von Hafer schwer zu durchschauen - vor allem, weil es besonders groß und komplex ist. Einem internationalen Forschungsteam unter Leitung des Leibniz-Instituts für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung (IPK) ist es nun nicht nur gelungen, ein Pangenom von Hafer zu erstellen, die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben auch untersucht, wie und wann die Gene in einzelnen Pflanzenteilen aktiv sind. Auf dem Weg zum Pangenom sequenzierte und analysierte das Team die Genome von 33 Haferlinien, darunter waren sowohl kultivierte Sorten als auch deren wilde Verwandte. Um das Pantranskriptom zu erstellen, wurden Genexpressionsmuster in sechs Geweben und Entwicklungsstadien von 23 dieser Haferlinien untersucht. „Unsere Ergebnisse bilden ein Fundament, das uns helfen wird, zu verstehen, welche Gene für Ertrag, Klimaanpassung und Pflanzengesundheit wichtig sind“, erklärt Nadia Kamal von der Technischen Universität München (TUM) die Bedeutung des Hafer-Pangenoms. In einer weiteren Studie ging ein Forschungsteam der Herkunft des Hafers auf den Grund. "Unsere Studie hat gezeigt, dass die wilde Haferart Avena sterilis nicht nur eine, sondern vier unterschiedliche genetische Populationen besitzt, die teils an bestimmte Regionen im Mittelmeerraum und Nahen Osten gebunden sind“, sagt Dr. Raz Avni, zu den Ergebnissen der zweiten Studie. Die beiden Studien wurden heute in den Fachzeitschriften Nature und Nature Communications veröffentlicht. 

Quelle: IPK (pdf)
News · Forschungsergebnis

Plötzliche Komplexität unter Verwandten der Landpflanzen vor 65 Millionen Jahren

Alge der Gruppe Coleochaete unter dem Lichtmikroskop: Manche Arten dieser Gruppe bestehen aus locker verbundenen Zellfäden, andere bilden dichte, scheibenförmige Geflechte. Foto und (c): Tatyana Darienko

Von winzigen Moosen über filigrane Farne bis zu riesigen Bäumen – Landpflanzen zählen zu den komplexesten fotosynthetischen Organismen der Erde. Ihre Geschichte beginnt jedoch eher unscheinbar: bei Grünalgen vor Hunderten von Millionen Jahren. Unter den Vorfahren sticht eine Gruppe heraus, die noch heute in der Natur vorkommt: die Süßwasseralge Coleochaetophyceae. Einige Arten dieser Gruppe bilden aus Zellfäden dichte Geflechte mit scheibenförmiger Gestalt. Was auffällig ist: Die nächsten lebenden Verwandten der Landpflanzen sind einfacher gebaute Algen. Das deutet darauf hin, dass Komplexität im Laufe der Evolution mehrfach aufgetreten und wieder verschwunden ist. Entscheidend war dabei, wann und wie Gene aktiviert wurden. Zu diesem Schluss kommt ein internationales Forschungsteam, das unter der Leitung der Universität Göttingen die Entwicklung der Alge Coleochaetophyceae analysiert und die Ergebnisse in der Fachzeitschrift Current Biology veröffentlich hat. „Die Tatsache, dass die nächsten lebenden Verwandten der Landpflanzen – Algen der Gruppe Zygnematophyceae – viel einfacher gebaut sind, bedeutet, dass die Komplexität des Körperbaus kein einmaliger evolutionärer Erwerb war: Sie trat zu unterschiedlichen Zeiten in verschiedenen Abstammungslinien auf," resümiert Prof. Dr. Jan de Vries vom Institut für Mikrobiologie und Genetik.

Quelle: Uni Göttingen
News · Köpfe und Karrieren

Professor Tilman Brück in UN-Expertengremium berufen

Prof. Dr. Tilman Brück, Forschungsgruppenleiter am Leibniz-Institut für Gemüse- und Zierpflanzenbau (IGZ) und Professor an der Humboldt-Universität zu Berlin, wurde in das Steering Committee des High Level Panel of Experts on Food Security and Nutrition (HLPE-FSN) des Ausschusses für Welternährungssicherheit (CFS) der Vereinten Nationen berufen. Das HLPE-FSN ist das wissenschaftliche Beratungsgremium der Vereinten Nationen für Fragen der globalen Ernährungssicherheit und Ernährung. Es wird von einem Steering Committee aus 15 international anerkannten Wissenschaftler*innen geleitet. Prof. Brücks Ernennung würdigt seine herausragenden wissenschaftlichen Beiträge zur globalen Ernährungssicherheit und Ernährung.

Quelle: IGZ
News · Forschungsergebnis

Landnutzung zwischen Biodiversität, Ernährung und Klimaschutz

Paludikultur im Wietingsmoor als Beispiel für multifunktionale Landnutzung: Im Moor vereint die Paludikultur die Produktion von Biomasse (Schilf, Rohrkolben) für Baustoffe und Torfersatz mit dem Erhalt der Torfböden. Foto und (c): Claudia Heindorf

Weltweit steht die Landnutzung im Zentrum zahlreicher Krisen unserer Zeit: Klimawandel, Biodiversitätsverlust, soziale Ungerechtigkeit und Ernährungsunsicherheit verbinden sich zu einer Polykrise, die durch nicht-nachhaltige Praktiken wie industrielle Landwirtschaft verschärft wird. Um diese Herausforderungen zu bewältigen, müssen große Teile der Erdoberfläche mehrere Nutzungsansprüche gleichzeitig erfüllen – von Artenschutz über Lebensmittelerzeugung bis hin zu menschlicher Erholung. Hier setzen multifunktionale Landschaften an, die ökologische, soziale und wirtschaftliche Ziele verbinden. Forschende der Universitäten Göttingen und Kassel haben ausgewertet, wie solche Formen der Landnutzung den Naturschutz und die Wiederherstellung von Ökosystemen unterstützen können. In einem Review-Artikel zeigen sie Wege auf, Landnutzung und Naturschutz mit integrativen Ansätzen neu zu gestalten. Der Artikel wurde in der Fachzeitschrift Nature Reviews Biodiversity veröffentlicht. 

Quelle: Uni Göttingen
News · Projekt

Nachhaltige Pestizide für die Landwirtschaft

Anpflanzungen der Dalmatinische Insektenblume (Tanacetum cinerariifolium) in Ruanda in Afrika. Foto und (c): Martha Maria Carolina Wilken

Eine Nachwuchsgruppe an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (HHU) wird in den kommenden fünf Jahren erforschen, wie Bakterien auf biotechnologischem Weg ein ökologisch verträgliches Pestizid erzeugen können. Die Nachwuchsgruppe um Dr. St. Elmo Wilken am Institut für Quantitative und Theoretische Biologie konzentriert sich auf die Dalmatinische Insektenblume (Tanacetum cinerariifolium), auch „Insektenpulverkraut“ genannt. Die Pflanze produziert natürliche Biopestizide, sogenannte Pyrethrine, die bereits seit dem 17. Jahrhundert verwendet werden. Sie weisen für Säugetiere nur eine geringe Toxizität auf, zersetzen sich schnell in der Umwelt und sind gegen Schadinsekten hoch wirksam. Die Nachwuchsforschungsgruppe „PyreComm” arbeitet daran, einen skalierbaren, halbsynthetischen und nachhaltigen Bioprozess zu entwickeln, um Pyrethrinverbindungen herzustellen, um die ansonsten  in sonnigen Klimazonen notwendigen riesigen Anbauflächen zu umgehen. Die Forschenden wollen dazu ein biotechnologisches Verfahren nutzen, in dem Bakterien der Art Vibrio natriegens so programmiert werden, dass sie die Verbindungen herstellen. Das Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt (BMFTR) fördert das Projekt im Rahmen der Nationalen Bioökonomiestrategie mit rund 2,7 Millionen Euro. 

Quelle: HHU
News · Veranstaltung

Botanischer Garten Düsseldorf präsentiert Pyrophyten

Banksien wie hier Banksia oreophila wachsen im Kuppelgewächshaus und sind Pyrophyten: (v.l.): Blüten- und Fruchtstände; Fruchtstand mit sichtbaren Samenkapseln; erst durch Feuer – wie hier mit einem Gasbrenner ausgelöst – öffnen sich die Früchte; die Samen können dann aus den geöffneten Kapseln herausfallen und landen in fruchtbarer Erde. Fotos und (c): Arne Claussen, Lara Müller, HHU

Eine besondere Gruppe von Pflanzen, die „Pyrophyten“ sind nun im Botanischen Garten der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (HHU) zu sehen. Sie haben viele unterschiedliche Strategien entwickelt, um mit Feuern umgehen zu können, die in ihren Heimatregionen regelmäßig brennen. Ein Streifzug lohnt sich. Der Garten ist bis Ende Oktober noch täglich bis 18:00 Uhr geöffnet, von November bis Februar wochentags bis 16:00 Uhr.

Quelle: HHU
News · Forschungsergebnis

Dynamik und Auswirkungen invasiver Arten

Blühender Eindringling: Die Kanadische Goldrute (Solidago canadensis) wächst sehr gut in Schweizer Wäldern. In Nordeuropa ist diese invasive Goldrute dafür bekannt, dass sie die Vielfalt einheimischer Pflanzen verringert. Foto und (c): zvg, Uni Bern

Eine internationale Studie zeigt erstmals, dass biologische Invasionen Ökosysteme nicht auf einheitliche Weise verändern. Einige Auswirkungen, insbesondere der durch invasive Arten verursachte Verlust einheimischer Pflanzenvielfalt, sind anhaltend und verstärken sich mit der Zeit. Andere Auswirkungen, wie etwa Änderungen des Nährstoffgehalts im Boden, klingen mit zunehmender Dauer der Invasionen oft ab, wie die Forschenden unter Leitung der Universität Bern berichten. Die im Fachmagazin 
Science veröffentlichte Meta-Studie könnte bei der Entscheidung helfen, wann schnell gehandelt werden sollte und wann eine kontinuierliche Überwachung sinnvoller ist.

Quelle: Uni Bern
News · Politik

Report mit Lösungen für globale Krisen erschienen

Die globalen Krisen sind eng miteinander verbunden. Grafik und (c): Darstellung des Thünen-Instituts

Mit mehr als 70 Handlungsoptionen legt der Welt-Biodiversitätsrates (Intergovernmental Science-Policy Platform on Biodiversity and Ecosystem Services, IPBES) seinen bisher umfangreichsten Bericht zu den Verflechtungen zwischen biologischer Vielfalt, Wasser, Ernährung und Gesundheit zur Beratung politischer Entscheidungsträgerinnen und -träger vor. Damit gehört er zu den anspruchsvollsten Berichten, die die IPBES-Gemeinschaft je hervorgebracht hat. Der Nexus-Bericht thematisiert und bewertet als erster seiner Art die Zusammenhänge zwischen dem Verlust an Biodiversität, der Wasserqualität und -verfügbarkeit, der Ernährungssicherheit und Gesundheit sowie der Widerstandsfähigkeit gegen Klimawandelfolgen. Expertise kommt auch vom Thünen-Institut für Biodiversität.

Quelle: Thünen
News · Forschungsergebnis

Neue Pflanzmischung: Spitzwegerich steigert Futterertrag und schützt das Grundwasser

50% Luzerne im Gemenge mit 50% Spitzwegerich mit je 200 keimfähigen Körnern/m² zum 3. Schnitt. Foto und (c): Tsvetelina Krachunova, ZALF

Wenn Landwirtinnen und Landwirte Luzerne mit Spitzwegerich kombinieren, kann der Futterertrag im Vergleich zu herkömmlichen Mischungen verdoppelt werden. Gleichzeitig gelangt weniger Nitrat in das Grundwasser. Das zeigt eine Studie unter Mitarbeit des Leibniz-Zentrums für Agrarlandschaftsforschung ZALF, die in der Fachzeitschrift Agronomy Journal veröffentlicht wurden. 

Quelle: ZALF beim idw
News · Köpfe und Karrieren

Wie Pflanzenhormone durch Zellmembranen kommen

Professor Ulrich Hammes erforscht Transportproteine in den Membranen von Pflanzenzellen und wechselte diesen Monat nach Würzburg. Foto und (c): Carlos Agius, Uni Würzburg

Wie schaffen es Pflanzen, Hormone, Zucker und andere Moleküle von Zelle zu Zelle zu verfrachten? Wie funktioniert der Transport über längere Strecken, etwa von den Blättern in die Wurzeln? Für diese Fragen interessiert sich Professor Ulrich Hammes, der neue Leiter des Lehrstuhls für Botanik I an der Universität Würzburg. Im Mittelpunkt seiner Forschung stehen Transportproteine. Und er ergänzt: „Wir versuchen, die Funktion und die Struktur dieser Transporter bis ins atomare Detail zu verstehen.“ Genug zu tun gibt es auf diesem Gebiet: „Drei bis fünf Prozent des Erbguts einer Pflanze bestehen aus Bauanleitungen für Transportproteine. Aber wir kennen bisher noch nicht einmal 20 Prozent dieser Proteine“, erklärt Ulrich Hammes.  Vom Lehrstuhl für Systembiologie der Pflanzen der Technischen Universität München ist Hammes zum Oktober 2025 als Leiter des Lehrstuhls für Botanik I – Molekulare Pflanzenphysiologie und Biophysik an die Universität Würzburg gewechselt. 

Quelle: Uni Würzburg
News · Projekt

Mikroalgen sollen CO₂ in nützliche Basischemikalie umwandeln

Flüssigkultur von Chlamydomonas reinhardtii. Foto und (c): Fraunhofer FEP

Forschende wollen biotechnologische Zellfabriken entwickeln, die ohne landwirtschaftliche Anbauflächen und fossile Rohstoffe auskommen. Dazu setzen sie auf die Mikroalge Chlamydomonas reinhardtii, um aus Kohlendioxid und Sonnenlicht die wichtige Grundchemikalie Glykolat zu produzieren – einen Baustein für Medikamente, Konservierungsstoffe und Polymere, der heute noch aus teils giftigen fossilen Ausgangsstoffen hergestellt wird. Die Mikroalge wird mit neuartigen Mutationsmethoden und KI-basiertem Screening für die industrielle Nutzung optimiert. Die drei Projektpartner von der TU Chemnitz, der Universität Leipzig und des Fraunhofer-Instituts für Elektronenstrahl- und Plasmatechnik (FEP) haben bereits wichtige Fortschritte erzielt und arbeiten mit innovativen Ansätzen. Das PhotoKon genannte Projekt (Photokatalytische Konversion von CO2 in Glykolat durch mikrobielle Zellfabriken unter Nutzung von Zufallsmutagenese und künstlicher Intelligenz) läuft seit Juni 2024 und wird noch bis 31. Mai 2027 gefördert, wobei es die wissenschaftlichen Grundlagen zur Nutzung ionisierender Strahlung als neues Verfahren zur gezielten Züchtung und Optimierung von photosynthetisch aktiven Zellen erarbeitet.

Quelle: Fraunhofer FEP
News · Forschungsergebnis

Mehrjährige extreme Trockenperioden beeinträchtigen Produktivität von Graslandökosystemen nachhaltig

Extreme Dürren verursachen tiefgreifendere und länger anhaltende Schäden als bisher angenommen. Eine internationale Forschungsinitiative mit 170 Wissenschaftler:innen aus sechs beteiligten Kontinenten zeigt, dass extreme, über Jahre andauernde Dürreperioden Gras- und Buschlandschaften langfristig erheblich beeinträchtigen – Ökosysteme, die fast die Hälfte der weltweiten Landmasse bedecken und über 30 Prozent des globalen Kohlenstoffs speichern. Die im Fachmagazin Science veröffentlichen Ergebnisse sind relevant, da der Klimawandel die Wahrscheinlichkeit schwererer Dürren künftig weiter erhöhen dürfte. Bislang war es aufgrund der Seltenheit solchen Extremereignisse schwierig, deren tatsächliche kurz- und langfristige Folgen realistisch abzuschätzen. Ein historisches Beispiel ist die sogenannte „Dust Bowl“ der 1930er Jahre in USA - eine Dürreperiode, die weitreichende ökologische und wirtschaftliche Schäden verursachte. Die Studie, geleitet von der Colorado State University (CSU) unter Beteiligung von Forschenden des Deutschen Zentrums für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv), der Universitäten Leipzig und Potsdam sowie des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ), zeigt: Nach vier Jahren extremer Dürre war der Verlust an pflanzlicher Biomasse mehr als doppelt so hoch wie bei Dürren mittlerer Stärke. Zudem erholen sich Gras- und Buschlandschaften unter anhaltender Trockenheit immer schlechter – mit Folgen wie Bodenerosion und Staubstürmen. „Extreme, mehrjährige Dürren haben in Kombination noch tiefgreifendere Auswirkungen als ein einzelnes Jahr mit extremer Dürre oder mehrere Jahre mit moderater Trockenheit“, erklärt CSU-Professorin Melinda Smith, die die Studie gemeinsam mit Erstautor Dr. Timothy Ohlert leitete.

Quelle: Uni Leipzig
News

Wurzeln und Sprosse reagieren verschieden auf Umweltstressoren

Pflanzen passen das Wachstum von Wurzeln und Spross unterschiedlich an Umweltveränderungen an. Das ist das Ergebnis einer Studie mit Beteiligung des Ökologisch-Botanischen Gartens (ÖBG) der Universität Bayreuth. Dabei untersuchten die Forschenden die Reaktionen von Sauerampfer (Rumex acetosa) und Spitzwegerich (Plantago lanceolata) mithilfe eines multifaktoriellen Gewächshaus-Experiments. „In unserem Experiment haben wir gezeigt, dass vor allem Nährstoffmangel dazu führt, dass die Pflanzen verstärkt in die Wurzelentwicklung investieren“, erklärt Muffler-Weigel. Bei Nährstoffknappheit reagieren die unterirdischen Pflanzenteile also aktiv, um die geringe Nährstoffaufnahme aus dem Boden auszugleichen. Hingegen zeigten klassische Sprossmerkmale wie die Blattgröße bei knappen Ressourcen eine konservative Ressourcennutzung, bei der wenig in Wachstum investiert wird und die Nährstoffe langsam und gezielt verbraucht werden, um Verschwendung zu vermeiden. „Wurzeln und Sprosse reagieren also nicht gleich und müssen in ökologischen Betrachtungen stärker als integriertes System betrachtet werden“, sagt Dr. Lena Muffler-Weigel vom ÖBG Bayreuth. Und ergänzt: „Unsere Ergebnisse mahnen also dazu, den Wurzelraum in der Klimapolitik mitzudenken“. Die Forschenden hinterfragen damit bisherige Einschätzungen zu den Auswirkungen des Klimawandels auf Pflanzen, bei denen von den oberirdischen auf die unterirdischen Pflanzenteile geschlossen wurde. Über ihre Ergebnisse berichten die Forschenden im Fachjournal Plant & Soil

Quelle: Uni Bayreuth
News · Ausbildung · Politik

Gleichstellungsmonitor Wissenschaft und Forschung veröffentlicht

Die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz (GWK) hat den aktuellen „Gleichstellungsmonitor Wissenschaft und Forschung“ veröffentlicht. Der Gleichstellungsmonitor des Jahres 2025 bestätigt zwar den leicht positiven Trend der vergangenen Jahre: So stieg der Frauenanteil an Professuren von 28 % auf knapp 29 %. Doch der Weg zur Parität bleibt weit und es fehlt klar an Dynamik. Die ‚Leaky Pipeline‘, also der systematische Verlust von Frauen auf dem akademischen Karriereweg, besteht unverändert fort. Es braucht daher dringend einen umfassenden Kulturwandel hin zu geschlechtergerechten Strukturen, um die Entwicklung weiter in Richtung Parität voranzutreiben. Aktuell ist aber national wie international eher eine gegenteilige Entwicklung zu beobachten, dem sowohl wissenschaftlich als auch wissenschaftspolitisch entschieden entgegenzutreten ist. Im Zehnjahresvergleich wird deutlich, dass sich der Anteil von Frauen von 2013 bis 2023 auf den verschiedenen Qualifikationsstufen nur minimal erhöht hat:

  • Erstimmatrikulationen von 52,3 % auf 52,4 %,
  • Studienabschlüsse von 52,9 % auf 53,1 %,
  • Promotionen von 46,1 % auf 46,3 % und
  • Habilitationen von 36,5 % auf 36,9 %. 

Der Gleichstellungsmonitor ist bereits die 29. Datenfortschreibung (2023/2024) zu Frauen in Hochschulen und außerhochschulischen Forschungseinrichtungen, die jährlich die Situation von Frauen im deutschen Wissenschaftssystem beleuchtet und sowohl Fortschritte als auch Baustellen darstellt. 

Quelle: GWK (pdf)
News · Forschungsergebnis

Lichtfarbe beeinflusst Phytoplankton und Nahrungsbeziehungen in Seen

Ein Wasserfloh unter dem Mikroskop. Die Lichtfarben im See beeinflussen seine Nahrungsgrundlage: Mikroalgen. Foto und (c): Sebastian Neun, Uni Oldenburg

Die Lichtfarbe ist für photosynthesetreibende Mikroalgen und Cyanobakterien sowie das gesamte Ökosystem See entscheidender als bislang angenommen. Das zeigt eine in der Fachzeitschrift Journal of Ecology veröffentlichte Studie der Universität Oldenburg in Zusammenarbeit mit der Universität Greifswald. „Wir können nun zeigen, dass auch die Lichtfarbe unmittelbaren Einfluss auf das Phytoplankton und nachfolgend die Nahrungsbeziehungen im Ökosystem See hat,“ sagt Studienautor Sebastian Neun aus der Arbeitsgruppe Planktologie am Oldenburger Institut für Chemie und Biologie des Meeres (ICBM). Den Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen zufolge sollten künftige Forschungsprojekte das Lichtspektrum mehr einbeziehen.

Quelle: Uni Oldenburg
News · Forschungsergebnis

Erhebliche Defizite bei Wald- und Klimaschutzprogramm REDD+

Wie Forschende in der Fachzeitschrift Science zeigen, erzielt nur eines von fünf Projekten tatsächlich nennenswerte Erfolge bei der Eindämmung der Entwaldung. Lediglich 19 % erreichten ihre angegebenen Emissionsziele. REDD+ ist ein Programm, bei dem Länder Geld dafür bekommen, dass sie ihre Wälder erhalten und damit das Klima schützen; die Verrechnung erfolgt über CO2-Gutschriften. Ein internationales Forschungsteam – größtenteils mit Hauptsitz am Guangdong Laboratory of Artificial Intelligence and Digital Economy (SZ) in China und Beteiligung von Prof. Dr. Jonathan Chase vom Deutschen Zentrum für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv) und der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) – analysierte 52 REDD+-Initiativen mit insgesamt 66 Projektkomponenten. 

Quelle: iDiv
News · Forschungsergebnis

Altes Rätsel um die Proteinverteilung in Pflanzenzellen gelöst

Erstautor Lei Zhang arbeitet mit Arabidopsis-Pflanzen. Foto und (c): Marquard, RUB

Wie Lipide in der Membran des Endoplasmatischen Retikulums (ER) von Pflanzenzellen mit Proteinen zusammenwirken, um den ersten Schritt des Proteintransports zu organisieren, war ein lange ungelöstes Rätsel. Ein Forschungsteam der Ruhr-Universität Bochum unter (RUB) der Leitung von Prof. Dr. Christopher Grefen hat herausgefunden, wie ein Lipid-Schalter Proteine zum ER leitet – dem Tor zum Sekretionsweg der Zelle. Wie die Rezeptoren des sog. Guided Entry of Tail-Anchored Proteins (GET) reguliert werden, schildern die Forschenden in dem gestern in der Fachzeitschrift PNAS veröffentlichten Artikel. 

Quelle: RUB
News · Forschungsergebnis

Wie Pflanzen ihre Anpassung an Trockenheit steuern

Ein bislang unbekannter molekularer Mechanismus hilft Pflanzen, bei extremer Trockenheit und intensiver Sonneneinstrahlung Wasser zu sparen. Wie ein Forschungsteam entdeckt hat, wirkt ein in den Chloroplasten vorkommender Eiweißkomplex – der Cystein-Synthase-Komplex – wie eine Art Sensor: Er nimmt Stresssignale auf, leitet sie weiter und sorgt dafür, dass mittels Biosynthese das Hormon Abscisinsäure gebildet wird. Dieses Hormon löst das Schließen der winzigen Poren auf den Blättern aus, womit der Austritt von Wasser verhindert wird. Die Ergebnisse des Teams um Prof. Dr. Rüdiger Hell und Dr. Markus Wirtz am Centre for Organismal Studies (COS) der Universität Heidelberg, die in Zusammenarbeit mit Forscherinnen und Forschern der Nanjing Agricultural University (China) gewonnen wurden, sind in der Fachzeitschrift Nature Communications erschienen.

Quelle: Uni Heidelberg
News · Forschungsergebnis

Funktionelle Pflanzenvielfalt schwankt stark – 4.000 Satellitenbilder analysiert

Die Grafik zeigt die geographische Lage aller EnMAP-Szenen, die für die Studie ausgewertet wurden. Ein roter Punkt entspricht einer Szene. Die beiden Linien zeigen den nördlichen und südlichen Wendekreis, die den Datensatz in drei Zonen unterteilen. Grafik und (c): Daniel Mederer

Die funktionelle Vielfalt der Pflanzen ist über die Zeit hinweg sehr dynamisch und schwankt beträchtlich. Sie wird durch saisonale Zyklen sowie Nass-Trocken-Perioden beeinflusst und variiert je nach Region. Zu diesen Ergebnissen sind Forschende der Universität Leipzig, der Universität Freiburg und der Universität Aarhus in Dänemark gekommen. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler analysierten von Juni 2022 bis September 2024 über 4.000 Satellitenbilder an mehreren Stellen der Erde. Die Studie unter der Leitung des Ökologen Daniel Mederer von der Universität Leipzig wurde im Fachjournal Nature Communications Earth and Environment veröffentlicht.

Quelle: Uni Leipzig
News · Forschungsergebnis

Der „Atem“ der Erde wird extremer

Saisonale Schwankungen der CO₂-Flüsse in den nördlichen hohen Breiten. Grafik: Liu et al. 2024

Die globale Erwärmung lässt die Erde schneller „atmen“ und macht das natürliche Auf und Ab der Kohlendioxidwerte in der Atmosphäre extremer. Eine internationale Metastudie, an der Prof. Dr. Wolfgang Buermann von der Universität Augsburg beteiligt war, zeigt, dass die jahreszeitlichen CO2-Schwankungen in arktischen und borealen Regionen seit den 1960er-Jahren um 50 Prozent zugenommen haben. Diese Beschleunigung des Kohlenstoffkreislaufs könnte die globalen Klimaziele ernsthaft gefährden. Die Ergebnisse wurden schon letztes Jahr im Fachjournal Nature Reviews Earth & Environment veröffentlicht und heute der Öffentlichkeit vorgestellt. 

Quelle: Uni Augsburg
News · Forschungsergebnis

Immunität von Pflanzen und Menschen: Was wir voneinander lernen können

Die gemeinsamen Mechanismen zwischen der systemischen Immunität von Pflanzen und der antrainierten Immunität des Menschen, hat der Pflanzenwissenschaftler Professor Uwe Conrath von der RWTH Aachen in einem Review zusammengestellt. In der Fachzeitschrift Nature Plants stellt er die Ähnlichkeiten aus Pflanzen- und Tierreich zwischen systemisch erworbener Resistenz und antrainierter Immunität gegenüber und betont deren Potenzial, landwirtschaftliche Praktiken und medizinische Therapien zu verändern. „Diese Erkenntnisse bieten innovative Möglichkeiten für die Entwicklung neuer Pflanzenschutzstrategien, die Produktion krankheitsresistenter Nutzpflanzen und die Optimierung von Impfstoffansätzen, während sie gleichzeitig kritische Wissenslücken aufzeigen, die Anstöße für zukünftige Forschungsarbeiten geben“, erklärt Conrath. Der Forscher formuliert konkrete Handlungsempfehlungen (Call to action): 

  • die Förderung interdisziplinärer Kooperationen, die eine Brücke zwischen der Immunologie von Pflanzen und Säugetieren schlagen
  • die Anwendung der Prinzipien zur Entwicklung neuer landwirtschaftlicher Praktiken
  • die Nutzung des sogenannten „Abwehrprimings“ zur Züchtung von Pflanzen mit verbesserter Resistenz gegen mehrere Krankheitserreger könnte die nachhaltige Landwirtschaft revolutionieren
  • die Integration von Elementen der Immunität von Pflanzen und Säugetieren in diese Systeme könnte die Entdeckung von Strategien für die Impfstoffentwicklung und das Design von Immuntherapien beschleunigen und zu umfassenderen und wirksameren Lösungen führen
  • die Schaffung hybrider Versuchsplattformen, die Merkmale der Immunität von Pflanzen und Säugetieren integrieren. 

„Der Artikel zeigt, wie Forschung an Pflanzen direkt Impulse für die Humanmedizin geben kann,“ fasst Conrath zusammen, in dessen Laboren und Gewächshäusern in der täglichen Forschungsarbeit Soja- und Tabakpflanzen mit Pilzen und ähnlichen Schadorganismen infiziert oder auch immunisiert werden.

Quelle: RWTH
News · Forschungsergebnis

Die natürliche Erholung tropischer Wälder braucht Zeit

Damit sich der Wald und die Wechselbeziehungen mit samenausbreitenden Tieren vollständig regenerieren können, benötigt es mehrere Jahrzehnte. Foto: Eike Lena Neuschulz

Das Zusammenspiel von Pflanzen und samenausbreitenden Tieren erholt sich erst nach etwa zwei Jahrzehnten. Dazu hat ein Forschungsteam des Senckenberg Biodiversität und Klima Forschungszentrums Frankfurt (SBiK-F) im ecuadorianischen Chocó-Regenwald untersucht, wie schnell sich die Samenausbreitung durch Tiere in tropischen Wäldern nach deren Rodung erholen kann. Ihre jetzt im wissenschaftlichen Fachjournal Current Biology erschienene Studie zeigt:  Es dauert Jahrzehnte, bis die samenausbreitenden Tiere zurückkehren und die natürliche Wiederbewaldung in Gang setzen können. Ein entscheidender Faktor für das Tempo der Wiederherstellung der Samenausbreitung ist dabei die Anbindung an intakte Waldgebiete.

Quelle: Senckenberg
News · Forschungsergebnis

Letzter Schritt der Biosynthese von Abwehr-Iridoiden aufgeklärt

Pflanzenarten, die Iridoide bilden. Fotos uund (c): Eva Rothe und Maite Colinas, MPI für chemische Ökologie

Für die Biosynthese von Iridoiden, einer Klasse pflanzlicher Abwehrsubstanzen, die auch medizinisch relevant ist, blieb ein entscheidender Schritt bislang unentdeckt. Ein Team des Max-Planck-Instituts für chemische Ökologie in Jena konnte nun in Zusammenarbeit mit der University of Georgia und weiteren internationalen Partnerinnen und Partnern in der Brechwurzel nachweisen, welches Enzym für diesen Schritt verantwortlich ist. „Wir konnten zeigen, dass die von uns untersuchte Reaktion tatsächlich durch das Enzym katalysiert wird und die erwartete Substanz, das Nepetalactol, gebildet wird. Zu unserer Überraschung gehört das von uns gefundene Enzym jedoch zu einer vollkommen unerwarteten Klasse von Enzymen. Diese Enzymklasse ist bekannt dafür, eine völlig andere Reaktion zu katalysieren“, erläutert Maite Colinas, Gruppenleiterin in der Abteilung von Sarah O’Connor und Erstautorin der Studie. Das Enzym hat großes Potenzial, wichtige Iridoide und davon abgeleitete Krebsmittel zukünftig biotechnologisch herzustellen. Veröffentlicht at das Team die Ergebnisse in Nature Plants

Quelle: MPI für chemische Ökologie
News · Forschungsergebnis

Oder-Katastrophe 2022: So schädigte die Giftalge die Fische

In der Oder kam es im Sommer 2022 zu einem massiven Fischsterben. Foto und (c): Luc De Meester

Im Sommer 2022 tötete das Gift der Brackwasseralge Prymnesium parvum rund 1.000 Tonnen Fische in der Oder. In einer im Journal Ecotoxicology and Environmental Safety veröffentlichten Studie haben Forscherinnen und Forscher des Leibniz-Instituts für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) die toxische Wirkung der Brackwasseralge Prymnesium parvum auf die Blutzellen verschiedener Oder-Fischarten analysiert. Die Ergebnisse zeigen artspezifische Unterschiede in der Empfindlichkeit gegenüber den von der Alge produzierten Giften.

Quelle: IGB
News · Forschungsergebnis

Kleine Änderung, große Wirkung

Dr. Heather L. Jones untersucht kleine Planktonfossilien mit einem Lichtmikroskop. Foto und (c): M. Toyos Simón, MARUM

Der Klimawandel stellt eine große Bedrohung für Lebewesen wie Plankton dar, welche die Grundlage der marinen Nahrungskette bilden. Ein Team von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern des MARUM – Zentrum für Marine Umweltwissenschaften an der Universität Bremen hat anhand von Fossilienfunden nachgewiesen, dass bereits relativ geringe Klimaveränderungen Auswirkungen auf Planktongemeinschaften haben und belegen eine bedeutende ökologische Veränderung bereits vor der größten klimatischen Erwärmung der letzten 90 Millionen Jahre. Dazu hatten sie untersucht, wie Phytoplankton-Gemeinschaften der höheren Breiten auf das Paläozän-Eozän-Wärmemaximum (PETM) vor rund 56 Millionen Jahren reagiert hatten. In ihrer Studie, die auf fossilen Überresten von kalkhaltigem Nannoplankton basiert – mikroskopisch kleine, einzellige Algen, die im Oberflächenozean Photosynthese betreiben und Schalen aus Kalziumkarbonat produzieren – hat das Team rekonstruiert, wie sich die Zusammensetzung der Lebensgemeinschaft verändert hat, sowohl vor als auch während des PETM. Die aktuelle Studie ist die erste, die das Vor-PETM Ereignis im Detail dokumentiert, dessen globale Bedeutung ist bisher unsicher. Ihre Ergebnisse hat das Team in Communications Earth & Environment veröffentlicht.

Quelle: MARUM
News · Forschungsergebnis

Schon in der frühen Jungsteinzeit diversifizierten Bauern den Getreideanbau

Verkohlte Emmerkörner aus einem Vorratsfund einer linearbandkeramischen Siedlung bei Werl, Nordrhein-Westfalen. Foto und (c): Tanja Zerl, Uni Köln

Ein interdisziplinäres Forschungsprojekt zur Entwicklung der frühesten Landwirtschaft zeigt, dass bäuerliche Gesellschaften bereits vor knapp 7000 Jahren begannen, neue Getreidesorten in ihr Kulturpflanzenspektrum zu integrieren. Die Ergebnisse der Studie „Dynamics of early agriculture – multivariate analysis of changes in crop cultivation and farming practices in the Rhineland (Germany) between the 6th and early 4th millennium BCE“ sind im Journal of Archaeological Science erschienen. 

Quelle: Uni Köln
News · Forschungsergebnis

Wie sich DNA einfacher entschlüsseln lässt

Bestimmte Abschnitte im Genmaterial aufspüren und analysieren ist eine bisher sehr aufwändige Aufgabe. Ein Forschungsteam hat nun einen Weg gefunden, diesen Prozess erheblich zu vereinfachen. TEtrimmer ist eine Software, mit der mobile DNA-Sequenzen, sogenannte transposable Elemente (TEs), gefunden und verglichen werden können. Die Forschungsergebnisse des Teams um Professor Ralph Panstruga vom Lehr- und Forschungsgebiet für Molekulare Zellbiologie der Pflanzen an der Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen (RWTH), die in Zusammenarbeit mit Professorin Tony Heitkam (Lehrstuhl für Molekulare Botanik) und Juniorprofessorin Lisa Fürtauer vom Institut für Biologie III (Pflanzenphysiologie) entstanden sind, erschienen nun in der Fachzeitschrift Nature Communications. Das Programm verbindet phylogenetische Analysen mit maschinellem Lernen, um TE-Sequenzen zu gruppieren, und nutzt eine neuartige Sliding-Window-Strategie, also eine Filtertechnik, die schlecht konservierte DNA-Bereiche entfernt. Zudem bietet es eine benutzerfreundliche grafische Oberfläche und detaillierte Ergebnisberichte.

Quelle: RWTH
News · Anwendung · Forschungsergebnis

Pflanzen beim Atmen zusehen

Jochen Taiber im Pflanzenlabor der Marburger Terahertz-Gruppe. Foto und (c): Jan Hosan, Uni Marburg

Eine neue Methode hilft dabei, Pflanzen beim Atmen zuzusehen. Ein Forschungsteam um den Marburger Physiker Professor Dr. Martin Koch hat dazu die Terahertz-Spektroskopie weiterentwickelt. Nun können die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler beobachten, wann Pflanzen ihre Blattöffnungen (Stomata) öffnen oder schließen. Um die Methode zu erproben, verglichen die Forschenden gewöhnliche Arabidopsis-Pflanzen mit Varianten, die wegen einer bestimmten Genmutation ihren Wasserhaushalt schlechter regulieren können. Die Ergebnisse sind im Fachmagazin Scientific Reports erschienen.

Quelle: Uni Marburg
News · Anwendung · Forschungsergebnis

Silphie schlägt Silomais als Bioenergiepflanze hinsichtlich Nachhaltigkeit

Blüte der Durchwachsenen Silphie (Silphium perfoliatum). Foto und (c): Marie Ende, Uni Bayreuth

Die Durchwachsene Silphie (Silphium perfoliatum) ist als Bioenergiepflanze eine ökologisch vorteilhafte Alternative zu Silomais. Das ist das Ergebnis einer mehrjährigen Vergleichsstudie. Wie gut sie wächst und ob sie eine ökologische Alternative zu Mais ist, haben Forschende der Professur für Agrarökologie und des Ökologisch-Botanischen Gartens (ÖBG) der Universität Bayreuth über einen Zeitraum von vier Jahren in der Lysimeteranlage des ÖBGs erforscht – einer Anlage, in der Sickerwasser beprobt werden kann. So konnten die Pflanzen unter kontrollierten Bedingungen wachsen, sowohl bei guter Wasserversorgung als auch unter moderatem Trockenstress, um die Herausforderungen des Klimawandels zu simulieren. „Unsere Ergebnisse zeigen deutlich, dass die Silphie ab dem zweiten Jahr mehr Biomasse produziert als Mais. Besonders bemerkenswert ist die Fähigkeit der Silphie, Stickstoff effizient aus dem Boden aufzunehmen und dadurch die Auswaschung von Nitrat – einer Stickstoffverbindung – ins Grundwasser drastisch zu reduzieren“, sagt Anna Hollweg, Masterandin an der Professur Agrarökologie und Erstautorin der Studie. Im dritten und vierten Experimentjahr lag die Nitratauswaschung unter Silphie um bis zu 99 % niedriger als unter Mais. Über ihre Ergebnisse berichten sie im Fachjournal GBC Bioenergy.

Quelle: Uni Bayreuth
News · Forschungsergebnis

Vielfalt im Buchenwald durch Vielfalt in der Nutzung

Unbewirtschafteter Buchenwald im Nationalpark Hainich: hier erfolgt keine Holznutzung. Foto und (c): Peter Schall

Die Biodiversität in Europas Wäldern ist bedroht. Ursache ist die vielerorts großflächig einheitliche oder intensive Nutzung. Es gibt viele Methoden des Waldmanagements. Doch wie sich unterschiedlich kombinierte Ansätze auf die biologische Vielfalt auswirken, ist kaum erforscht. Ein internationales Forschungsteam unter der Leitung der Universitäten Göttingen und Jyväskylä in Finnland hat nun untersucht, wie das Waldbewirtschaftungskonzept „Triad“ zum Erhalt der Biodiversität in europäischen Buchenwäldern beiträgt, das wirtschaftliche und ökologische Ziele in Einklang bringen soll, indem Wälder räumlich unterteilt werden: Bestimmte Zonen dienen vorrangig der Holzproduktion, während ungenutzte Flächen dem Artenschutz vorbehalten bleiben und wiederum andere durch schonende Nutzung beide Ziele verbinden sollen. Für die Analyse entwickelten die Forschenden virtuelle Landschaften anhand von Daten, die sie in Wäldern der drei Kategorien gesammelt haben. Die Studie wurde in der Fachzeitschrift PNAS veröffentlicht. 

Quelle: Uni Göttingen
News · Forschungsergebnis

Forschungsteam fordert mehr Fokus auf genetische Vielfalt im Biodiversitätsschutz

Die Gemeine Esche (Fraxinus excelsior) ist durch das Eschentriebsterben bedroht – genetische Vielfalt erhöht ihre Chancen auf Resistenz. Foto und (c): Jeanette Hall

Die genetische Vielfalt – die Diversität innerhalb von Arten – ist eine entscheidende, jedoch oftmals unterschätzte Grundlage für den Schutz der biologischen Vielfalt. In einer aktuellen Publikation, die unter anderem von der Senckenberg-Forscherin Deborah M. Leigh geleitet wurde, wird die zentrale Rolle genetischer Diversität für eine „naturpositive“-Zukunft betont. Darunter versteht man einen Zustand, in dem Naturverluste nicht nur gestoppt, sondern auch rückgängig gemacht werden. Um dieses Ziel erreichen zu können, müsse die genetische Vielfalt bei der Erstellung von Management- und Schutzkonzepten berücksichtigt werden, so das internationale Forschungsteam. Als Beispiele nennen sie das Eschentriebsterben. Eine größere genetische Vielfalt erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass einige Bäume über die resistenzfördernde Gene verfügen. „Auch bei Seegräsern, die eine wichtige Rolle bei der Kohlenstoffspeicherung spielen und als Laich- und Aufzuchtgebiete für Fisch- und Muschelarten dienen, beobachten wir eine höhere Toleranz gegenüber Umweltveränderungen, wenn sie genetisch vielfältig sind," erklärt Letztautorin der Studie Prof. Dr. Deborah M. Leigh vom Senckenberg Forschungsinstitut und Naturmuseum Frankfurt und der Goethe-Universität Frankfurt. Ohne genetische Vielfalt fehle der Natur die Fähigkeit zur Anpassung – sei es an Krankheiten, den Klimawandel oder andere Umweltveränderungen, betonen die Autor*innen in der in People and Nature veröffentlichten Studie.

Quelle: Senckenberg
News · Forschungsergebnis

Ostseealgen: Jahrtausende stabil, und dann kam der Mensch

Seit der Nutzung der Ostsee durch den Menschen zeigen dortige Kieselalgen-Populationen eine beschleunigte, bisher irreversible Veränderung ihrer genetischen Zusammensetzung und Diversität – so die Ergebnisse einer aktuellen Studie unter Leitung Konstanzer Forscherinnen. Phytoplankton bildet nicht nur die Grundlage mariner Nahrungsnetze, sondern hat durch die Produktion von Sauerstoff und die gleichzeitige Bindung von Kohlenstoff auch einen großen Einfluss auf das Weltklima. Um die Widerstandsfähigkeit des Phytoplanktons gegenüber Klimaereignissen und menschlichen Einflüssen auszuloten, untersuchte ein interdisziplinäres Forschungsteam im Projekt PHYTOARK die genetische Zusammensetzung und Diversität von Ostsee-Kieselalgen der Art Skeletonema marinoi über die letzten 8.000 Jahre. Die in der Fachzeitschrift Global Change Biology veröffentlichten Ergebnisse zeigen, dass die genetische Zusammensetzung der Algenpopulationen über lange Zeiträume weitgehend konstant blieb. In vergangenen Klimaphasen wie dem Wärmemaximum des Holozäns (vor etwa 10.000 bis 6.000 Jahren) oder der Spätantiken Kleinen Eiszeit (vor etwa 1.400 bis 1.300 Jahren) gab es zwar zwischenzeitliche Veränderungen, früher oder später stellte sich jedoch immer wieder die ursprüngliche Zusammensetzung ein. Erst in den letzten Jahrhunderten kam es zu deutlich schnelleren und bislang irreversiblen Veränderungen in der genetischen Zusammensetzung der Kieselalgen. „Diese fallen allerdings nicht direkt mit Phasen veränderter Temperatur zusammen, sondern mit Phasen erhöhter menschlicher Aktivität in der Ostsee – wie der Wikingerzeit, der Hansezeit oder der Industrialisierung“, so Alexandra Schmidt, Erstautorin der Studie.

Quelle: Uni Konstanz
News · Projekt

Fortpflanzungsmechanismen bei Pflanzen – Wie kam das Neue in die Welt?

Rückschlüsse auf die Evolution vor vielen Millionen Jahren: Sporenbildung im Moos Physcomiterium patens. Foto: Melanie Trupp

Die von der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) geleitete Forschungsgruppe „Innovation und Koevolution der sexuellen Fortpflanzung in Pflanzen“ (Innovation and Coevolution In Plant Sexual reproduction, ICIPS) wird auch in den kommenden vier Jahren die Evolution der molekularen Kommunikation bei der Fortpflanzung von Landpflanzen erforschen. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat am Freitag die Fortsetzung der von der JLU-Botanikerin Prof. Dr. Annette Becker koordinierten Forschungsgruppe (FOR 5098) bekannt gegeben. Diese Grundlagenforschung ist wichtig für unsere Ernährung und das Verständnis von Ökosystemen. An ICIPS sind acht Forschungsteams an insgesamt sechs deutschen Universitäten beteiligt. ICIPS ist eines der elf weitergeförderten und der vier neu geförderten Forschungsgruppen der DFG. Weiter gefördert wird auch die Forschungsgruppe “Reassemblierung von Interaktionsnetzwerken zwischen Arten – Resistenz, Resilienz und funktionale Regeneration eines Regenwaldes” (an der Universität Darmstadt) sowie "Räumliche Ökologie von Lebensgemeinschaften in hochdynamischen Landschaften: von der Inselbiogeographie zu Meta-Ökosystemen (DynaCom)" (an der Universität Wilhelmshaven). 

Quelle: Uni Gießen
News · Forscheralltag · Politik

Daten teilen, Anerkennung wahren

Dr. Cristina Moraru (UDE), maßgeblich an der Entwicklung der Roadmap beteiligt, beim Analysieren öffentlicher Sequenzdaten. Foto und (c): Cristina Moraru, UDE

DNA- und RNA-Datensätze in öffentlichen Datenbanken wachsen rasant und bilden einen globalen Atlas mikrobieller Vielfalt. Der offene Zugang treibt die Wissenschaft voran, stellt Forschende jedoch vor ein Dilemma: Häufig werden mühsam erhobene Daten weltweit nutzbar, noch bevor eigene Ergebnisse veröffentlicht sind. Ein internationales Konsortium von über 200 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern unter Leitung von Prof. Dr. Alexander Probst (Universität Duisburg-Essen) hat deshalb in Nature Microbiology eine Roadmap für den fairen Umgang mit Sequenzdaten vorgelegt.

Quelle: UDE
News · Forschungsergebnis

Biodiversität stärkt Bestäuber und sichert stabile Erträge

Wie kann man die biologische Vielfalt verbessern und gleichzeitig Erträge erhalten, fragten sich Forschende der Zoologie an der Universität Würzburg in der im Journal of Applied Ecology veröffentlichten Studie. Dazu untersuchten sie 29 Sonnenblumenfelder in Nordbayern: 15 ökologisch und 14 konventionell bewirtschaftete Flächen. Sie wollten wissen, welche Faktoren wildlebende Bestäuber beeinflussen und wie sich das auf die landwirtschaftlichen Erträge auswirkt. Dazu wurden einige Sonnenblumenköpfe mit feinen Netzen vor Bestäubern geschützt, andere blieben offen. Das Ergebnis: Frei bestäubte Sonnenblumen erzielten im Schnitt rund 25 Prozent höhere Erträge – unabhängig davon, ob sie auf ökologisch oder konventionell bewirtschafteten Feldern standen. Die Auswertung zeigte deutliche Unterschiede zwischen verschiedenen Bestäubergruppen. Aus ihren Daten leiten die Forschenden mehrere Handlungsempfehlungen für Landwirtinnen und Landwirte, politisch Verantwortliche und die Naturschutzberatung ab:

  • Mehr Flächen einer Region ökologisch bewirtschaften: Das stärkt die Anzahl von Bestäubern – auch auf konventionellen Feldern.
  • Halbnatürliche Lebensräume wie Hecken, Kalkmagerrasen oder Streuobstwiesen erhalten: Solche Flächen sind für Bestäuber unverzichtbar, besonders für Solitärbienen.
  • Moderate Mengen an Beikräutern zulassen: Sie bieten wichtige Nahrungsquellen für Wildbienen und Schwebfliegen, ohne zwangsläufig die Erträge zu mindern.
  • Zu große Blühflächen vermeiden: Wenn zu viele Nutzpflanzen in einer Umgebung gleichzeitig blühen, drohen Verdünnungseffekte, weil sich Bestäuber auf größere Flächen verteilen. Das kann die Bestäubungsleistung auf einzelnen Feldern reduzieren.
Quelle: Uni Würzburg
News · Forschungsergebnis

Domestikation: „Mosaik-Abstammung“ der Gerste enthüllt

Die heutige Gerste ist aus verschiedenen Wildpopulationen im Fruchtbaren Halbmond hervorgegangen. Foto und (c): D. Hirsz, IPK

Gerste zählt zu den ältesten Kulturpflanzen der Menschheit und wird seit mehr als 10.000 Jahren kultiviert. Lange Zeit wurde vermutet, dass sie an einem einzigen Ort domestiziert wurde. Eine neue Studie eines internationalen Teams unter Führung des Leibniz-Instituts für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung (IPK) zeigt, dass die heutige Gerste aus verschiedenen Wildpopulationen im sogenannten Fruchtbaren Halbmond hervorgegangen ist. Sie besitzt also eine Art „Mosaik-Abstammung“. Die Ergebnisse der Studie hat das Team heute in der Fachzeitschrift Nature veröffentlicht. 

Quelle: IPK (pdf)
News · Projekt

Wie steigt die Wassernutzungseffizienz von Bäumen mit dem CO2-Gehalt der Atmosphäre?

Die Wechselwirkungen zwischen Pflanzen, Klima und Umwelt sind komplex und kontrollieren auch die Transpiration und Wassernutzungseffizienz von Pflanzen. Grafik und (c): Jan Esper

Die weltweiten CO2-Emissionen sind unter anderem durch die Verbrennung fossiler Energieträger auf ein bisher unerreichtes Maß gestiegen. Das wirkt sich auch auf die Effizienz aus, mit der Bäume Wasser nutzen: Um CO2 aufzunehmen und in Sauerstoff umzuwandeln, öffnen sich in den Blättern kleine Spalte, die Stomata – doch gelangt auf diese Weise nicht nur Kohlendioxid in den Baum hinein, sondern auch Wasser hinaus. Erhält der Baum das CO2 hochdosierter, reicht es, die Spalte für kürzere Zeit zu öffnen: Der Wasserverlust sinkt, die Wassernutzung wird effizienter, die Bäume benötigen weniger Wasser. Theoretisch und aus Versuchen ist dieser Effekt bekannt, doch Daten aus dem Freiland fehlen weitgehend. Diese Lücke will Prof. Dr. Jan Esper vom Geographischen Institut der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) in den kommenden fünf Jahren anhand von Holzproben schließen, die er von hundert Standorten der Nordhalbkugel der Erde zusammengetragen hat. „Dieses Herbarium ist einzigartig: Es ermöglicht erstmalig zu untersuchen, wie sich die Wassernutzungseffizienz in den vergangenen 120 Jahren verändert hat – und zwar für große Teile der Nordhemisphäre“, sagt Esper. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert diese Forschung von Esper in den kommenden fünf Jahren mit einem Reinhart Koselleck-Projekt, das für Wissenschaftler mit ausgewiesenen besonderen wissenschaftlichen Leistungen vorgesehen ist, mit insgesamt 1,2 Millionen Euro.

Quelle: Uni Mainz
News · Projekt

Phytoplankton: KI-Leuchtturmprojekt für natürlichen Klimaschutz in der Ostsee gestartet

Unter Laborbedingungen gezüchtete Phytoplanktonart. Foto und (c): Sarah Uphoff, GEOMAR

Durch Photosynthese tragen Mikroalgen maßgeblich dazu bei, CO2 zu binden. Diese verborgenen Klimahelden stehen im Mittelpunkt des neuen Leuchtturmprojekts „KIMMCO“ (kurz für: KI-gesteuertes Monitoring mariner Mikroalgen als CO2-Senke). Darin entwickeln Forschende vom GEOMAR und der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) auf Künstliche Intelligenz gestützte Methoden, um die Rolle des Phytoplanktons und klimarelevanter Gase schneller und einfacher zu erfassen. Getestet werden die Methoden in der Ostsee. „Das Verständnis der Zusammenhänge zwischen Artenvielfalt und CO2-Speicherkapazität des Phytoplanktons ist eine zentrale Grundlage für wirksamen Meeresschutz“, sagt Projektleiterin Prof. Dr. Anja Engel, Professorin für Biologische Ozeanographie am GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel. Heute wurde im Bundesumweltministerium in Berlin der Förderbescheid über rund 2,16 Millionen Euro übergeben. 

Quelle: GEOMAR
News

Sieben von neun planetaren Grenzen überschritten – Ozeanversauerung im Gefahrenbereich

Das Planetary Boundaries Science Lab am PIK hat festgestellt, dass sieben von neun kritischen Grenzen des Erdsystems überschritten wurden, sodass nur noch der Ozonabbau und die Aerosolbelastung innerhalb sicherer Grenzen liegen. Grafik und (c): PIK, 2025

Ein neuer Bericht des Planetary Boundaries Science Lab am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) zeigt: Mittlerweile sind sieben der neun kritischen Belastungsgrenzen des Erdsystems überschritten – eine mehr als im Vorjahr. „Mehr als drei Viertel der lebenswichtigen Erdsystem-Funktionen befinden sich nicht mehr im sicheren Bereich. Die Menschheit verlässt ihren sicheren Handlungsraum und erhöht so das Risiko, den Planeten zu destabilisieren“, sagt Johan Rockström, PIK-Direktor und Co-Autor des Berichts. Die sieben überschrittenen Grenzen sind: Klimawandel, Integrität der Biosphäre, Veränderung der Landnutzung, Veränderung des Süßwasserkreislaufs, Veränderung der biogeochemischen Kreisläufe, Eintrag menschengemachter Substanzen sowie – neu im Jahr 2025 – Ozeanversauerung. Seit Beginn der Industrialisierung ist der pH-Wert der Ozeanoberfläche um rund 0,1 pH-Werteinheiten gesunken: Das bedeutet eine Zunahme der Versauerung um 30 bis 40 Prozent. „Die Ozeane sind das Lebenserhaltungssystem unseres Planeten”, erklärt Sylvia Earle, Ozeanografin und Mitglied der Initiative „Planetary Guardians“. „Ohne gesunde Meere gibt es keinen gesunden Planeten." Alle sieben zeigen dem Forschungsteam zufolge in eine bedenkliche Richtung. 

Quelle: PIK
News · Forschungsergebnis

Wie Klimapolitik weltweit sozial gerecht und durchsetzbar wird

Eine Modellstudie untersuchte, wie CO₂-Bepreisung mit Rückverteilung weltweit der Energiewende und dem Klima helfen und zudem die Wohlfahrt steigern und ökonomische Ungleichheit verringern kann – was wichtig ist für die Durchsetzbarkeit. Gute Ergebnisse brächten demnach ein global einheitlicher CO₂-Preis mit moderaten Finanztransfers in ärmere Länder oder auch ein nach Ländern differenzierter CO₂-Preis mit Rückerstattung auf nationaler Ebene. Die Studie wurde mitverfasst vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) und veröffentlicht im Journal PNAS

Quelle: PIK
News · Forschungsergebnis

Wie der Amazonas-Regenwald Trockenheit überstehen kann

Angesichts des Klimawandels und zunehmender Dürren steht der Amazonas-Regenwald unter immer größerem Druck. Eine neue Studie von Senckenberg-Forschenden zeigt, dass nicht nur die Größe oder Artenvielfalt des Waldes entscheidend für seine Widerstandsfähigkeit ist, sondern vor allem die hydraulische Vielfalt der Bäume. Wälder mit einer größeren Bandbreite hydraulischer Strategien – von tiefen Wurzeln über widerstandsfähige Leitbündel bis hin zu unterschiedlichen Wachstumsraten – überstehen Dürren deutlich besser. Dieses Ergebnis des Teams um Dr. Liam Langan vertieft nicht nur das Verständnis der Walddynamik, sondern hat auch weitreichende Auswirkungen auf Naturschutzstrategien und Klimamodelle. Veröffentlicht ist die Studie in Nature Communications

Quelle: Senckenberg
News · Forschungsergebnis

Artenvielfalt im Wald: Kein Garant für Dürreresistenz

Baumartenmischung im Experiment BIOTREE-Kaltenborn, durchgeführt von der Universität Freiburg. Foto und (c): Hernán Serrano-León, Uni Freiburg

Die Erhöhung der Baumartenvielfalt gilt als Strategie, um Wälder klimaresilienter zu machen. Eine neue internationale Studie unter Leitung der Universität Freiburg zeigt jedoch, dass eine hohe Artenvielfalt die Dürreresistenz von Wäldern nicht in jedem Fall verbessert. Durch die Analyse der Jahrringe von 1.600 Bäumen aus 68 Artenmischungen in Europa fanden die Forschenden heraus, dass sich bei langanhaltenden Dürren die anfänglich positive Wirkung einer hohen Baumartenvielfalt auf das Baumwachstum ins Negative verkehren kann. Entscheidend für den Aufbau klimaresilienter Wälder sind daher die sorgfältige Auswahl und Kombination von Baumarten sowie lokal angepasste Bewirtschaftungsstrategien, so die Forschenden. Ihre Ergebnisse veröffentlichte das Team um Hernán Serrano-León im Fachmagazin Global Change Biology

Quelle: Uni Freiburg
News · Forschungsergebnis

Artenvielfalt braucht mehr als Blühstreifen

Kleinräumig strukturierte Kulturlandschaft mit Baumreihen, Grasstreifen sowie Brachestreifen entlang der Zaunpfähle. Foto: Quelle: Arne Wenzel

Blühstreifen zwischen Ackerflächen sind die beliebteste Agrarumweltmaßnahme. Sie locken Blütenbesucher wie Schmetterlinge und Wildbienen an, verschönern das Landschaftsbild und sind schnell angelegt. Das Ziel einer strukturell vielfältigen und damit auch besonders artenreichen Agrarlandschaft wird jedoch verfehlt, wenn es bei Blühstreifen bleibt und weitere Maßnahmen ausbleiben, die verschiedene Lebensräume über die gesamte Landschaft hinweg schaffen und erhalten. Wie Agrarlandschaften gestaltet sein müssen, sodass sie viele Arten beherbergen und andere sozial-ökologische Funktionen wie Erholung und Klimaschutz gewährleisten, haben Forschende der Abteilung Funktionelle Agrobiodiversität & Agrarökologie der Universität Göttingen jetzt in der Fachzeitschrift Biological Conservation beschrieben. 

Quelle: Uni Göttingen
News · Forschungsergebnis

Was der Klimawandel Europas Waldwirtschaft kostet

Stürme, Borkenkäfer und Waldbrände belasten Europas Wälder immer mehr. Foto und (c): Rupert Seidl, TUM

Ein Team um Rupert Seidl, Professor für Ökosystemdynamik und Waldmanagement, Thomas Knoke, Professor für Waldinventur und nachhaltige Nutzung, und Doktorand Johannes Sonnweber Mohr der Technischen Universität München (TUM) hat erstmals berechnet, welche wirtschaftlichen Einbußen der Klimawandel in Europas Wäldern mit sich bringen kann. Die Zahlen zeigen große regionale Unterschiede: Während Nordeuropa vom schnelleren Holzwachstum profitieren könnte, drohen in Zentral- und Südeuropa Verluste, wie sie im Fachmagazin Nature Climate Change berichten. Weitere Störfaktoren können hinzukommen, deshalb empfehlen die Forschenden eine Anpassung der Forstwirtschaft. 

Quelle: TUM
News · Forschungsergebnis

Protein-Bindungsstellen über verschiedene Spezies hinweg kartiert

Proteinstruktur der menschlichen Phosphodiesterase. In Blaugrün ist die Bindungsstelle dargestellt, an die das kleine Molekül GMP (Stabmodell) bindet. Grafik und (c): MPI-MP

Forschende haben erstmals umfassenden Einblick über das „Pocketom“ mithilfe von KI-vorhergesagten Proteinstrukturen erhalten. Die systematische Untersuchung aller Bindungsstellen – des „Pocketoms” – bei elf verschiedenen Arten aus unterschiedlichen Lebensbereichen haben Forschende des Max-Planck-Instituts für Molekulare Pflanzenphysiologie (MPI-MP) nun in der Fachzeitschrift PLoS Computational Biology veröffentlicht. Mithilfe von über 220.000 KI-vorhergesagten Proteinstrukturen aus der AlphaFold-Datenbank und hochentwickelten computergestützten Taschenerkennungswerkzeugen identifizierten die Bioinformatiker Hanne Zillmer und Dirk Walther fast 100.000 potenzielle Bindungsstellen in den elf Arten. Sie verglichen und gruppierten diese Stellen innerhalb und zwischen den Arten und erstellten eine globale „Karte” der Bindungsstellen und ihrer zugehörigen Merkmale. Zu den analysierten Proteomen gehörten diejenigen von Menschen, Mäusen, Hefen, dem Darmbakterium E. coli und einer Nematodenart sowie wichtige Nutzpflanzenarten wie Reis und Mais.

Quelle: MPI-MP
News · Projekt

Verlängert: Ausbau zu praxistauglichem Agrar-Gesamtsystem

Digitale Technologien sind ein wichtiger Baustein im Verbundprojekt NOcsPS. Unter Leitung der Universität Hohenheim entwickeln darin Forschende Anbausysteme, die ohne chemisch-synthetischen Pflanzenschutz auskommen. Foto und (c): Max Kovalenko, Uni Hohenheim

Das Verbundprojekt Landwirtschaft 4.0 ohne chemisch-synthetischen Pflanzenschutz (NOcsPS, Aussprache: nʌps) unter Leitung der Uni Hohenheim erhält weitere 5 Millionen Euro für Weiterentwicklung von Anbausystemen ohne chemisch-synthetischen Pflanzenschutz. Stand in der ersten Förderphase vor allem der Ackerbau im Vordergrund, wollen die Forschenden nun die Anbausysteme zu einem praxistauglichen Gesamtsystem ausbauen. Um stabile Erträge zu sichern und die Marktfähigkeit der Produkte zu gewährleisten, setzen sie auf digitale Technologien und durchdachte landwirtschaftliche Kreisläufe. Die NOcsPS-Anbausysteme könnten eine realistische Alternative bzw. Ergänzung zu etablierten landwirtschaftlichen Anbausystemen sein: Sie verzichten vollständig auf chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel, nutzen jedoch Mineraldünger. So fördern sie die Biodiversität, verringern Umweltbelastungen und stoßen auf positive Resonanz in der Bevölkerung. Weitere Projektbeteiligte sind das Julius Kühn-Institut (JKI) und die Universität Göttingen sowie eine Reihe von Praxispartnern.

Quelle: Uni Hohenheim
News · Forschungsergebnis

Extremer Zwergwuchs verschlechtert Gluten-Zusammensetzung und Backqualität im Weizen

Versuchsfelder am IPK Gatersleben, auf denen vier Weizenlinien mit Halbzwerg-, Zwerg- und Extremzwerg-Varianten sowie hochwüchsiger Wildtypweizen zum Vergleich angebaut wurden. Foto: M. Schierenbeck, IPK

Extrem zwergwüchsiger Weizen weist eine ungünstigere Gluten-Zusammensetzung auf als halbzwerg-, zwerg- oder hochwüchsiger Weizen und liefert damit Mehle mit schlechteren Backeigenschaften. Das schildern Forschende des Leibniz-Instituts für Lebensmittel-Systembiologie an der Technischen Universität München (LSB) und des Leibniz-Instituts für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung (IPK). Im Fachjournal Food Science & Nutrition verglich das Forschungsteam hochwüchsigen Wildtyp-Weizen mit fünf nahezu identischen Varianten in vier Weizenlinien, die sich lediglich in den Rht-Genen unterschieden. Alle Linien wurden über drei Vegetationsperioden am IPK in Gatersleben angebaut, um vergleichbares Probenmaterial zu gewinnen. Die in modernen Weizensorten vorkommenden Zwergwuchs-Gene (Rht1, Rht2 sowie ihre Kombination) beeinflussten die Gluten-Zusammensetzung kaum. Gene, die extremen Zwergwuchs verursachen (Rht3 sowie die Kombination Rht2+3), senkten jedoch den Gluteningehalt und verschoben das Gliadin-Glutenin-Verhältnis, mit potentiell negativen Folgen für die Backeigenschaften. Noch deutlicher als die Gene beeinflussten jedoch die Umweltbedingungen die Gluten-Zusammensetzung: So führten warme und feuchte Bedingungen im Jahr 2021 während der Kornfüllungsphase zu einem besonders hohen und ungünstigen Gliadin-Glutenin-Verhältnis.

Quelle: LSB
News · Forschungsergebnis

Artenvielfalt in Deutschland nur lokal stabil

In tiefgefrorenen Proben haben die Forschenden nach Rückständen von Umwelt-DNA gefahndet. Foto: Universität Trier

Wie Forschende der Universität Trier im Fachjournal Nature Ecology & Evolution berichten, sei zwar die Biodiversität auf lokaler Ebene stabil geblieben. Aber: „Es sind viele Arten aus ihren Ökosystemen verdrängt worden oder regional ausgestorben. Doch sie wurden von neuen, eingewanderten ersetzt, die besser an die Umweltbedingungen angepasst sind“, erläutert Prof. Dr. Henrik Krehenwinkel aus den Umweltbiowissenschaften. Ein Problem wird beim überregionalen Blick über die Lebensräume sichtbar: Auf dieser größeren Ebene hat die Biodiversität nämlich abgenommen. Die verschiedenen Lebensräume werden sich in der Artenzusammensetzung immer ähnlicher. Bedeutet: Es gibt in Deutschland immer weniger, aber dafür weiter verbreitete Arten. Zunächst erscheint es erstaunlich, dass diese Erkenntnisse bisher unentdeckt blieben. Die Ursache liegt darin, dass oft nur prominentere Arten wie Pflanzen und Wirbeltiere untersucht werden. Die Trierer Forschenden weiteten das Spektrum aber auf deutlich kleinere Ebenen wie Pilze, Plankton, Algen oder Gliederfüßer aus, von denen sie zehntausende Arten untersucht haben. Diese spielen in der Nahrungskette eine unverzichtbare Rolle. Möglich machte das eine innovative Verwendung der Umweltprobenbank des Bundes, die vom Umweltbundesamt koordiniert wird. 

Quelle: Uni Trier
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PhD position (m/f/d)

Redox biology, detoxification and reactive oxygen species 

In the DFG Research Unit "Innovation and Coevolution in Plant Sexual Reproduction" (ICIPS)

Rheinland-Pfälzische Technische Universität Kaiserslautern-Landau (RPTU), Molecular Botany Lab, Kaiserslautern, Germany

Start: as soon as possible

Deadline: 30 November 2025

Details: RPTU

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PhD position (m/f/d)

Carbon Cycling in Alluvial Forests: Tree – Microbiota Interaction 

University of Hamburg, Functional Forest Ecology, Hamburg, Germany

Start: April 2026 

Deadline: 20 November 2025

Details: Hamburg University

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W3-Professur (m/f/d)

Stressresilienz von Pflanzen

Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen (RWTH), Fakultät für Mathematik und Naturwissenschaften, Aachen, Deutschland

Start: 1 Oktober 2026

Deadline: 5 Januar 2026

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W3-Professur (m/w/d)

Allgemeine und Spezielle Botanik: Evolution 

Universität Rostock, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät, Institut für Biowissenschaften, Rostock, Deutschland

Start: 1 April 2027

Deadline: 4 Dezember 2025

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Technische Assistenz (m/w/d)

Molekularbiologie der Pflanzen

Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung, Senckenberg Institut für Pflanzenvielfalt (SIP), Abteilung Ökologie und Evolution der Moose, Jena, Deutschland

Start: zum nächstmöglichen Zeitpunkt

Deadline: 2 Dezember 2025

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In Forschung, Lehre und Wissenschaft ausgeschriebene Stellen

Kontakt zur Redaktion:   position [at] deutsche-botanische-gesellschaft.de     

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Plant Biology · DBG

Review: hydraulic traits and water use strategies of mountain shrubs and dwarf shrubs

Shrubs show a wide range of hydraulic strategies to achieve a balanced and favourable water status in mountain areas.

The authors Musso, Ganthaler, and Mayr not only summarize a literature review on a total of 104 publications on the water use strategies of mountain shrubs in which they focus on main hydraulic traits, water uptake, transport and release, as well as hydraulic limitations in summer and winter. In the review "Global variability in hydraulic traits and water use strategies of mountain shrubs and dwarf shrubs" they also measured leaf cuticular conductance in selected Alpine species. The dataset revealed a wide range of specific hydraulic conductivity (ks; 0.8–25.8 × 10-4 m2s-1 MPa-1), with highest values in tundra shrubs, and of the water potential at 50% conductivity loss (Ψ50; -11.8 to -0.29 MPa), with lowest values in steppe and temperate dry summer species. Deep-rooted shrubs from arid environments had access to more reliable water sources, while others relied on shallow but nutrient-rich soil water. No clear trend was observed along elevation or precipitation gradients, suggesting a wide range of hydraulic strategies to achieve a balanced water status. The authors also address the gaps in the geographic distribution of available studies.

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DOI: 10.1111/plb.70088
Plant Biology · DBG

Review: how trees and forests will respond to increasingly unpredictable climate with compound droughts

Physiological and ecological responses of trees to emerging compound droughts from a water demand and supply perspective, as well as the role of acclimation and consequences for ecosystem-level functions.

In the article "Impact of emerging compound droughts on forests: A water supply and demand perspective" the authors C. Werner,  M. Bahn,  T. E. E. Grams,  C. Grossiord,  S. Haberstroh,  G. Lenczner,  D. Tuia,  H. Vallicrosa not only summarize physiological and ecological responses of trees to emerging compound droughts, but also explain the role of acclimation and consequences for ecosystem-level functions. They explore the physiological and ecological mechanisms underlying tree water and carbon regulation during these extreme conditions, focusing on the balance between water demand and supply, the role of acclimation, and its consequences for ecosystem-level functions. By examining the mechanisms at play from the organ to the ecosystem-scale, they provide a comprehensive understanding of how trees and forests are likely to respond to an increasingly unpredictable climate with a higher likelihood of compound
droughts.

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DOI: 10.1111/plb.70080
Plant Biology · DBG

Review: drought responses in ornamental plants for horticulture and strategies for resilience

How drought stress alters the visual appeal and ecological function of ornamental plants and innovative strategies to enhance their resilience.

In their review "Drought-induced aesthetic decline and ecological impacts on ornamentals: mechanisms of damage and innovative strategies for mitigation" the authors S. Chachar, N. Ahmed, and X. Hu summarize drought responses in ornamental plants by emphasizing hormone regulation, antioxidant defence, and gene expression changes. They focus on the dual challenge of ensuring drought tolerance while preserving aesthetic traits, which sets ornamentals apart from other plant types. The authors present innovative management strategies, such as genetic engineering (e.g., CRISPR-Cas9), transcription factor manipulation, and exogenous applications of hormones and biostimulants to enhance resilience, as well as solutions to mitigate drought-induced damage. This review underscores the urgent need for integrated molecular, physiological, and horticultural strategies to balance these demands, offering a roadmap to sustain the aesthetic and ecological contributions of ornamentals in an era of increasing climate variability. 

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DOI: 10.1111/plb.70074
Plant Biology · DBG

Review: Sustainable production of capsaicinoids through organellar genome editing

Recent advances for genetic improvement of Chilli peppers

In their review "Genome blaze: engineering chilli pepper chloroplasts for sustainable production of capsaicinoids through organellar genome editing" the authors M. Bulle,  S. Abbagani,  A. Raza summarize recent advances for genetic improvement of Chilli peppers, enriched with heightened levels of phytochemicals, such as capsinoids (CATs) and capsaicinoids (CAPs) with potential health benefits. The expression of specific genes is crucial to stimulate the CAT and CAP levels in response to environmental conditions. The authors also highlight recent advancements in CRISPR/Cas and plastid engineering within Capsicum, coupled with application of base editing approaches for editing plant organelle DNA. The review also assesses the challenges and opportunities in the pursuit of commercial and sustainable production of bioactive compounds specific to Capsicum species.

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DOI: 10.1111/plb.70067
Plant Biology · DBG

Review: The role of cell walls in Cuscuta parasitism

The roles of plant cell walls in key processes of parasitism by the obligate stem parasite Cuscuta.

Since the parasitic processes in Cuscuta are closely linked to their cell wall structures and functions, authors M. Takagawa and R. Yokoyama have put together current knowledge in a review. In the paper "Current understanding of the role of the cell wall in Cuscuta parasitism", they summarise each of the processes: 

  • the beginings with tight coiling around the host stem by the strong tensile force of the thickened inner cell wall layers
  • attachment to the host surface using secretory cell wall components
  • invasion of a feeding structure (haustorium), facilitated by degradation and modification of host cell walls
  • haustoria-derived search hyphae transdifferentiation into tracheary elements of the secondary cell walls
  • since secondary cell walls provide mechanical strength and hydrophobicity to the tracheary element, Cuscuta can draw fluids from the host through the tracheary element.

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DOI: 10.1111/plb.70059
Plant Biology · DBG

Review: Factors determining chromosomal localization of transposable elements in plants

Transposable elements (TEs) in plants.

The paper summarizes transposon chromosomal niches, and the functional consequences of their specific chromosomal localization in plants. The authors E. Kejnovsky, P. Jedlicka, M. Lexa and Z. Kubat review specific chromosomal niches where transposable elements (TEs) are often localized including 

  • centromeres
  • (sub)telomeres
  • genes
  • sex chromosomes.

They also focus on the processes standing behind non-equal distribution of various TEs in genomes including 

  • purifying selection
  • insertion site preference or targeting of TEs
  • post-insertion ectopic recombination between TEs
  • spatiotemporal regulation of TE jumping.

They explain the distribution of TEs on sex chromosomes, describe the phenomena of mutual nesting of TEs, epigenetic mark silencing in TEs, and TE interactions in the 3D interphase nucleus concerning TE localization and summarize the functional consequences of TE distribution and relate them to cell functioning and genome evolution.

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DOI: 10.1111/plb.70057
Plant Biology · DBG

Special Issue: Plant Chemodiversity

Special issue “Ecology and Evolution of Plant Chemodiversity” in our Journal Plant Biology is edited by C. Müller, B. Fuchs,  J.-P. Schnitzler,  S. B. Unsicker,  and S. R. Whitehead. 

This compilation of current research systematically explores dimensions of phytochemical diversity, plant metabolites, fine-tunings, as well as about interactions among mutualists, antagonists, and plants. Why this results are of crucial importance for plant sciences is explained in the editorial DOI: 10.1111/plb.13667 

Read issue information under DOI: 10.1111/plb.13667 

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Plant Biology · DBG

Water uptake in temperate tree species

Root water uptake depth in temperate forests is shaped by species identity, neighborhood, site and environmental conditions

In their research paper "Root water uptake depth in temperate forest trees: species-specific patterns shaped by neighbourhood and environment" authors Hackmann, Paligi, Mund, Hölscher, Leuschner, Pietig and Ammer used stable water isotopes to compare water uptake in pure and mixed stands of European beech (Fagus sylvatica), Douglas fir (Pseudotsuga menziesii), and Norway spruce (Picea abies). Beech and Douglas fir had access to water from deeper soil layers, unlike spruce. Beech used deeper water in mixtures with both conifers, while spruce shifted to shallower layers in mixture with beech. Douglas fir showed no significant difference between pure and mixed stand. They emphasize the importance of species-specific traits and mixture effects in forest water cycles, and how they are mediated by site and environmental conditions. Conclusion: Douglas fir appears more drought resistant than Norway spruce, by accessing deeper water sources. Beech and Douglas fir may equally coexist, while beech presence exacerbates the drought exposure of spruce. 

Read early view of whole paper Open Access in our scientific journal Plant Biology (2025) DOI: 10.1111/plb.70058 

Plant Biology · DBG

Review: variation, regulation, functions and applications of anthocyanins

Anthocyanin pigmentation in plants: distribution, genetic mechanisms behind development, ecological role, and potential for industrial applications

The authors Katharina Wolff and Boas Pucker summarize current knowledge about anthocyanin pigmentation variation, several different regulatory mechanisms, three potential ecological functions and promising industrial applications in their review "dark side of anthocyanin pigmentation". They conclude: Understanding the genetic basis of dark pigment accumulation would facilitate biotechnological and agricultural applications.

Read whole paper Open Access in our scientific journal Plant Biology (2025) DOI: 10.1111/plb.70047 

Plant Biology · DBG

Review: Bees, flowers and UV

UV as a component of floral signalling in Concolulus tricolor (top), UV-absorbing anthers and floral guide for protection against UV-radiation in Potentilla anserina (bottom left), glossy and UV-reflecting nectar mimicking staminodes in Parnassia wightiana (bottom right)

Human-invisible but bee-visible UV-patterns in flowers aid pollination by signalling pollinators and protecting vulnerable DNA in pollen. In their review the authors Lunau, Camargo, and Ren summarize functions of UV pigments and UV reflection patterns in flowers, including visual signalling by reflectance, fluorescence, and gloss, as well as protection against UV radiation. Advantages and limits of spectrophotometry, UV photography and false colour photography in bee view are discussed. Authors briefly touch how flower UV patterns may change in response to increasing global UV radiation, potentially influencing plant pollination.

Read whole paper Open Access in our scientific journal Plant Biology (2025) DOI: 10.1111/plb.70050 

Plant Biology · DBG

Review: Ginkgo biloba flavonoids - functions, regulation, and extraction

The paper on flavonoid biosynthesis examines the regulatory impacts of 14 structural genes, seven transcription factor classes, and two non-coding RNA classes, while identifying optimal conditions and extraction methods to enhance flavonoid accumulation in Ginkgo biloba.

The primary medicinal components in G. biloba, flavonoids, have antiinflammatory, anticancer, and antioxidant effects, and are promising in treating Alzheimer’s disease and hypertension. In their review "Ginkgo biloba flavonoids: Analysis of functions, regulatory mechanisms, and extraction" authors Wang, Zhang, Liao, Ye, Xu, and Wang highlight structural genes and regulatory factors involved in flavonoid biosynthesis, explore how abiotic factors influence flavonoid accumulation, and outline optimal extraction methods for increasing the flavonoid content in G. biloba. They address insights for future production practices and scientific research that will enhance the medicinal and commercial value of G. biloba

Read whole paper Open Access in our scientific journal Plant Biology (2025) DOI: DOI: 10.1111/plb.70054 

Plant Biology · DBG

Review: Roles of non-conserved microRNAs in Legumes

Non-conserved miRNAs are functional and modulate stress and microbial interactions in legumes, hinting at broader roles in plant gene regulation

MicroRNAs are more difficult to study than other RNAs. Therefore, the authors Hernández, Sierra-Sarabia, Díaz-Camino and Reyes summarize functions of non-conserved microRNAs in the legumes known so far. They address their potential role in regulating important processes, such as stress responses and communication with other organisms, including bacteria and fungi. Their review "Non-conserved microRNAs and their roles in plants: the case for legumes" comes to the conclusion that non-conserved microRNAs are likely to contribute to more gene regulation circuits than currently appreciated, and in a wider range of plant species.

Read whole paper Open Access in our scientific journal Plant Biology (2025) DOI: 10.1111/plb.70027 

Plant Biology · DBG

Viewpoint: a modified tubulin kinase enables study of microtubule-related processes

Since PHS1ΔP enables precise microtubule depolymerization, it offers a tool to study the roles of microtubules in plant development with high spatial-temporal control

In the article author Trinh introduces the modified version of the tubulin kinase PROPYZAMID-HYPERSENSITIVE 1 (PHS1), named PHS1ΔP, and describes it as a tool to study microtubules. Traditionally, research involving microtubules relies on analysing mutants with altered microtubule properties or treating plant tissues with drugs that interfere with microtubule behaviours and unfortunately are not specific. In this article "PHS1ΔP as a promising tool to study microtubule-related processes in plant sciences" microtubules could be manipulated with high spatial and temporal accuracy and several microtubule-related research questions could be addressed. The author therefore suggests that also other researchers could adopt the technique in the future. 

Read whole paper in our scientific journal Plant Biology (2025) DOI: 10.1111/plb.70019 

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Review: Hidden codes - variability and ecological epigenetics in wild potato

How genetic and epigenetic variability influence adaption and evolution of natural potato populations

This review summarizes more than 20 years of research and focusses on the role of hybridization, polyploidization, and environmental factors in shaping the phenotypic diversity of the more than 100 existing wild potato species. In their article "Unveiling the hidden codes: a review of variability and ecological epigenetics after 20 years of studies on potato" authors Masuelli, Cara and Kozub address the ecological implications of epigenetic variation, emphasizing its role in plant adaptation to changing environments. The authors also propose a model that integrates epigenetic variability into the evolution of natural potato populations, highlighting its potential for rapid adaptation and phenotypic differentiation.

Read whole paper in our scientific journal Plant Biology (2025) DOI: 10.1111/plb.70003

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Review on isoleucic acid in plants (and mammals): biosyntheses, functions, knowledge gaps, and future research

Isoleucic acid, detected along with its deactivated glucosylated form in diverse plant species, plays a key role in activating defense responses and inhibiting root growth, though its biosynthetic gene remains elusive

In their review "the branched-chain amino acid-related isoleucic acid: recent research advances" authors Mekonnen, Ghirardo, Zhang, and Schäffner review recent progress in the characterization of isoleucic acid (ILA) biosynthesis and function in plants and discuss current knowledge gaps and future directions in ILA research. ILA plays a positive role in plant signalling for defence responses against bacterial pathogens by increasing the abundance of salicylic acid aglycone through competitive inhibition of SA deactivation by glucosylation. ILA is also important for humans with maple syrup urine disease who are defective in the catabolism of branched-chain amino acids (BCAAs), that is, isoleucine, leucine, and valine and accumulate BCAA breakdown products like 2-keto acid derivatives. They also summarize the differences in ILA biosynthesis, regulation, and functional roles in plants vs. mammals.

Read whole paper open access in our scientific journal Plant Biology (2025) DOI: 10.1111/plb.13771

Plant Biology · DBG

Review: How melatonin maintains quality and delays senescence in horticultural products

Melatonin can be a preservative to extend shelf life and maintain quality in postharvest horticultural products

Maintaining quality and delaying senescence in horticultural products is important for their nutritional quality, shelf life, commercial value, and marketability. The review "The role of melatonin in delaying senescence and maintaining quality in postharvest horticultural products" by Liu et al. summarizes significant effects of exogenous Melatonin (MT) application on postharvest horticultural products, examines regulatory mechanisms of MT-mediated effects, and provides an integrated review for understanding the positive role of MT in senescence delay and quality maintenance. Also its role as multifunctional molecule and its coordinating functions are put together. The authors conclude that MT could become an emerging and eco-friendly preservative to extend shelf life and maintain postharvest quality of horticultural products.

Read whole paper in our scientific journal Plant Biology (2024) DOI: 10.1111/plb.13706

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Plant Biology · DBG

Review: Role of vacuolar cation/proton exchangers (CAX) in biotic and abiotic stress tolerance responses

Vacuolar cation/proton exchangers, which transport cations such as calcium (Ca2+) from the cytosol, are important for a wide range of biotic and abiotic stress tolerance responses in plants.

In their review authors Pittman and Hirschi summarize recent findings on the significance of CAX transporters (Cation/H+ Exchangers) in plant signal transduction and element partitioning. This may open future ways of strategically manipulating the temporal loss of CAX function in agriculturally important crops that may bolster plant immunity, enhance cold tolerance, and fortify resilience against one of agriculture’s most significant challenges, namely flooding. In their review entitled "CAX control: multiple roles of vacuolar cation/H+ exchangers in metal tolerance, mineral nutrition and environmental signalling" the authors also address the use of genetically encoded Ca2+ sensors, the loss of CAX functions and specific stress conditions, as well as the determination of optimal timing and approach for modulating the expression of CAX.

Read whole paper open access in our scientific journal Plant Biology (2024) DOI: 10.1111/plb.13698

Plant Biology · DBG

Scoping review: Lignin biosynthesis and nitrogen

High Nitrogen (N) decreases the lignin content, delays cell lignification, increases the p-hydroxyphenyl propane monomer content, and regulates lignin synthesis through some key expression of genes encoding miRNAs and transcription factors. N deficiency enhances lignin synthesis through the accumulation of phenylpropanoids, phenolics, and soluble carbohydrates, and changes indirectly in phytohormones, secondary metabolites, etc.

Since the precise mechanisms through which nitrogen influences lignin biosynthesis have not been fully elucidated, the authors Peng, Shrestha, Zhang, Fan, Yu and Wang summarize a systematic search of the literature. Among the selected studies, 64.52% refer to lignin content found a negative correlation between nitrogen availability and lignin content. High nitrogen decreases the lignin content, delays cell lignification, increases p-hydroxyphenyl propane monomer content, and regulates lignin synthesis through the expression of key genes. Nitrogen deficiency enhances lignin synthesis through the accumulation of phenylpropanoids, phenolics, and soluble carbohydrates, and indirect changes in phytohormones, secondary metabolites, etc. The paper "How lignin biosynthesis responds to nitrogen in plants: a scoping review" provides new insights and important references for future studies on the regulation of lignin biosynthesis.

Read whole paper in our scientific journal Plant Biology (2024) DOI: 10.1111/plb.13627

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Plant Biology · DBG

Review: Modelling flower colour and how bees percept flower colours

Flower colour signals have evolved to bee perception, which is dynamic and incorporates a vector-based purity preference of floral guides at close range, whilst a simple scalar metric of colour contrast does not represent the behaviour of how bees first detect and then subsequently make a final decision about which flower to visit and where to land on the flower.

In their review "The modelling of flower colour: spectral purity or colour contrast as biologically relevant descriptors of flower colour signals for bees depending upon the perceptual task" authors Lunau and Dyer ask whether quantitative modelling of flower signals should strive for repeatable consistency enabled by parameter simplification, or whether modelling should reflect the dynamic way in which bees are known to process signals. They also touch why colour is an interpretation of spectral information by the animal's brain, and how bee's colour perception is based on physiological, neuroanatomical and behavioural evidence to provide a pathway for modelling flower colours. They ask, whether flower petals and floral guides as viewed against spectrally different backgrounds should be considered as a simple colour contrast problem or require a more dynamic consideration of how bees make perceptual decisions. The authors also discuss exploitative vs. honest signalling.

Read whole paper open access in our scientific journal Plant Biology (2024) DOI: 10.1111/plb.13682 

Veranstaltungen
DBG · Veranstaltung

DBG Termine

16 - 19 March 2026: 39th Molecular Biology of Plants Conference of our Section Plant Physiology and Molecular Biology, in Hennef, Germany. 

6 - 10 September 2026: International Conference of our German Society for Plant Sciences, the Botanik-Tagung, in Bochum, Germany.  

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Hinweise auf weitere Tagungen erhalten Mitglieder regelmäßig im Newsletter inkl. Termine für DBG-geförderte Tagungen

Geförderte Tagungen 2025

International Symposium on Cereal Meristems and Stem Cell Systems 

28 September - 1 October 2025
Regensburg, Germany
Antragstellend: Prof. Dr. Thomas Dresselhaus
also see congress poster with invited speakers and organizing committee (pdf) 
Website: https://www.cscs2025.de   

13th International Plant Sulphur Workshop

21 - 25 September 2025
Heidelberg, Germany
Antragstellend: Prof. Dr. Rüdiger Hell
Website: https://conferencecentral.org/40

Symposium of the International Society of Endocytobiology 2025 (ISE-G 2025)

16 – 19 September 2025
Berlin, Freie Universität Berlin, Germany
Antragstellend: Prof. Dr. Margarete Baier
Siehe Tagungsbericht und Foto in den Actualia 

The Numbers Matter: Exploring Photoautotrophic Organisms through Quantitative Biology (Summer School)

15 - 19 September 2025
Rostock, Germany
Antragstellend: Prof. Dr. Andreas Richter
Siehe Tagungsbericht und Foto in den Actualia 

Workshop for Early Career Researchers of our Sections Natural Products and Applied Botany

1 - 3 September 2025
Hildesheim, Germany
Antragstellend: Prof. Dr. Dietrich Ober
Siehe Tagungsbericht und Foto in den Actualia 

Frontiers in Plant Systematics and Evolution

Symposium unserer Sektion Biodiversität und Evolutionsbiologie
27 - 30 August 2025
Centre for Organismal Studies an der Universität Heidelberg
Antragstellend: Prof. Dr. Elvira Hörandl
Siehe Tagungsbericht und Foto in den Actualia 

21st International Conference on the Cell and Molecular Biology of Chlamydomonas

24 - 29 August 2025
Münster, Germany
Antragstellend: Prof. Dr. Michael Schroda
Siehe Tagungsbericht und Foto in den Actualia 

16th International Conference on Tetrapyrrole Photoreceptors of Photosynthetic Organisms (ICTPPO)

24 - 27 August 2025
Rheinland-Pfälzische Technische Universität Kaiserslautern-Landau (RPTU), Kaiserslautern, Germany
Antragstellend: Prof. Dr. Nicole Frankenberg-Dinkel
Website: https://bio.rptu.de/fgs/mikrobiologie/ictppo  

International Symposium "Evolution of Plant Reproduction"

25 - 28 March 2025
Berlin, Germany
Antragstellend: Prof. Dr. Annette Becker
Siehe Tagungsbericht mit vielen Bildern in den Actualia  

21st Scientific Conference of our Phycology Section

9 - 12 March 2025
Tagungshaus "Alte Mensa" in Göttingen, Germany
Antragstellend: Dr. Maike Lorenz
Siehe Tagungsbericht mit vielen Bildern in den Actualia 

23. Mitteldeutsche Pflanzenphysiologie-Tagung

14 - 15 Februar 2025
Leucorea, Halle-Wittenberg
Antragstellend: Prof. Dr. Ralf Bernd Klösgen
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38th Molecular Biology of Plants

Unserer Sektion Plant Physiology and Molecular Biology
10 - 13 Februar 2025
Sportschule Hennef, Deutschland
Antragstellend: Prof. Dr. Christopher Grefen
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Plant Proteolysis: Integration and Regulation of Plant Proteolytic Pathways

Gordon Research Conference
19 - 24 Januar 2025
Lucca (Barga), Lucca, Italien
Antragstellend: Prof. Dr. Andreas Schaller
Website: https://www.grc.org/plant-proteolysis-conference/2025/
Siehe Tagungsbericht in den Actualia

Newsroom
DBG · Pressemitteilung

Wurzeln sind wie der Darm, neues Enzym entdeckt und neue Labormethode etabliert: Preise für drei Pflanzen-Forschende

Dr. Eliza Loo, Dr. Henryk Straube und Dr. Martin Lewinski (im Uhrzeigersinn, startend von oben rechts) erhalten die diesjährigen Preise für exzellente Pflanzenforschung im frühen Karrierestadium. Fotos: Linus Börnke, Denise Blume und Julieta Mateos

Für herausragende Forschungsergebnisse zeichnet die Deutsche Botanische Gesellschaft (DBG) Dr. Eliza Loo (Düsseldorf), Dr. Henryk Straube (Hannover/Kopenhagen) und Dr. Martin Lewinski (Bielefeld) aus. Wie Loo herausfand, lassen sich durch die dort siedelnden Mikroben Pflanzenwurzeln in einzelne Abschnitte unterteilen, ähnlich dem menschlichen Darm. Winzige Mengen seltener Desoxynukleotide können dank Straubes Arbeit gemessen werden, wobei er ein Nukleotid-abbauendes Enzym entdeckte. Lewinski etablierte eine Methode zur Analyse RNA-bindender Proteine in lebenden Pflanzen, was nun deren Regulationsnetzwerk erforschen lässt. Die drei werden ihre Ergebnisse im September auf der internationalen Botanik-Tagung an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg vorstellen, zu der sich mehr als 600 Teilnehmende angemeldet haben.

 

Pressemitteilung

Alge des Jahres 2024: Sargassum – von schädigenden Massenblüten zum nachhaltigen Rohstoff

Sargassum fluitans. Die gut sichbaren Schwimmblasen erlauben ein Treiben an der Meeresoberfläche. Foto: Miriam Philippi

Die Weltmeere beherbergen zahlreiche Algenarten, von mikroskopisch kleinen Einzellern bis hin zu meterlangen Seetangen. Zu letzteren gehört auch die freischwimmende Braunalge Sargassum (Golftang), die mit ihren Massenblüten die Oberfläche des atlantischen Ozeans von Afrika bis Amerika durchspannen kann. Dr. Mar Fernández-Méndez und Dr. Miriam Philippi vom Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung in Bremerhaven (AWI), erforschen die Kohlenstoff- und Nährstoffkreisläufe dieser Massenblüten, deren Funktion als vielfältiger, artenreicher Lebensraum sowie ihr Potenzial, erdölbasierte Stoffe zu ersetzen und gleichzeitig CO2 zu binden. Die Sargassum-Arten, S. natans und S. fluitans, kommen ausschließlich als freischwimmende Algen vor, was sie zu einer Besonderheit unter den Großalgen macht. Die Algenforscher*innen der Deutschen Botanischen Gesellschaft haben Sargassum deshalb zur Alge des Jahres 2024 gekürt.

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DBG · Politik

Stellungnahme: DBG zum Regulierungsvorschlag der EU für Neue Genomische Techniken

Die Deutsche Botanische Gesellschaft (DBG) begrüßt den Vorschlag der EU-Kommission vom 5. Juli 2023 zur Regulierung der Nutzung von mit neuen genomischen Techniken (NGT) erzeugten Sorten, um das Gentechnik-Recht an den aktuellen Wissensstand anzupassen. Es hat sich aus wissenschaftlicher Sicht als sinnvoll erwiesen, neue Pflanzensorten nach ihren Eigenschaften und nicht nach Art ihrer Erzeugung zu bewerten. Die DBG schätzt die Vorschläge der EU zur Kategorisierung und den einzelnen genetischen Änderungen im Folgenden ein und schlägt konkrete Präzisierungen vor.

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Pressemitteilung

Alge des Jahres 2023: Die landlebende Jochalge Serritaenia baut ihren eigenen Sonnenschirm

Serritaenia-Kolonien auf den Blättchen des Frauenhaarmooses, gesammelt im Oberbergischen Land. Foto: Sebastian Hess

Die feuchten Wälder des ozeanisch geprägten westlichen Deutschlands beherbergen eine reiche Algenflora. Anna Busch und Dr. Sebastian Hess von der Universität zu Köln untersuchen seit einigen Jahren schwärzliche Überzüge auf Moosen, Totholz und Baumstämmen. Diese entpuppten sich durch ihre mikroskopischen und genetischen Analysen als eine neue Mikroalgen-Gattung mit einer bis dato unbekannten und ziemlich einzigartigen Sonnenschutzstrategie. Wie die Biolog*innen herausfanden, bilden die Algen farbige Gallerthüllen, die effizient Licht und UV-Strahlung blocken und so ein Leben an Land ermöglichen. Busch und Hess, die der „Sonnenschirmalge“ auch einen wissenschaftlichen Namen verliehen haben, sind Mitglieder der Sektion Phykologie der Deutschen Botanischen Gesellschaft. Diese kürte die Gattung Serritaenia aufgrund ihrer bemerkenswerten Fähigkeiten zur Alge des Jahres 2023.

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DBG · Pressemitteilung

Drei Wissenschaftspreise verliehen: Photosynthese, Fertilität und Pfropfen

Die drei Preistragenden (von oben links im Uhrzeigersinn): Dr. Rabea Meyberg, Dr. Meike Hüdig und M.Sc. Kai Steffen Bartusch. Fotos: Rabea Meyberg, Manuel Balparda, Syahfitri Retno Wulandari

Wie ein effizientes Enzym der Photosynthese funktioniert, warum sich ein Moos nicht mehr sexuell vermehren konnte, und wie Temperatur und ein Hormon das Ergebnis beim Pfropfen verbessern, sind die Themen der drei Forschenden, die mit den diesjährigen Wissenschaftspreisen der Deutschen Botanischen Gesellschaft (DBG) ausgezeichnet werden. Dr. Meike Hüdig, Dr. Rabea Meyberg und M.Sc. Kai Steffen Bartusch erhalten ihre Auszeichnungen während der Botanik-Tagung, International Conference of the German Society for Plant Sciences, vom 28. August bis 1. September in Bonn. Die mit jeweils 2.000 bis 2.500 Euro dotierten Preise für Forscherinnen und Forscher im frühen Karrierestadium sollen die wissenschaftliche Laufbahn der drei beflügeln, wie schon die früher verliehenen Auszeichnungen der DBG.

Details zu den Forschungsergebnissen, Papern und alle Fotos

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Pressemitteilung · Sektionen

Alge des Jahres 2022: Panzergeißler Stylodinium droht zu verschwinden, bevor seine kuriose Lebensweise erforscht ist

Die kugelförmige Alge Stylodinium cf. bavariense aus den ehemaligen Torfstichen nahe des bayerischen Seeon heftet sich mit einem Stiel an eine fadenförmige Alge, nachdem sie ihr schwimmendes Stadium aufgegeben hat. Lichtmikroskopische Aufnahme: Corinna Romeikat, Ludwig-Maximilians-Universität München

Eine im Verborgenen heimischer Moore lebende Alge namens Stylodinium haben Forschende zur Alge des Jahres 2022 gewählt. Sie heftet sich an andere Algen an, auch wenn sie eigentlich selbst schwimmen kann, und gibt daher Rätsel auf. Doch der einzellige Panzergeißler droht gemeinsam mit seinem Lebensraum zu verschwinden, noch bevor seine den Aufsitzerpflanzen im Regenwald ähnliche Lebensweise erforscht ist. Stylodinium dient außerdem der Erkennung ökologisch intakter Moor-Gewässer. Die Stielalge kann der Biodiversitäts- und Klimaforschung dienen, wenn deren Arten zweifelsfrei bestimmbar werden. Daran arbeiten Teams um Prof. Dr. Marc Gottschling von der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) und Dr. Urban Tillmann vom Alfred-Wegener-Institut, Helmholz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI) in Bremerhaven. Beide Algenforscher sind Mitglieder der Sektion Phykologie der Deutschen Botanischen Gesellschaft (DBG), in der all jene Wissenschaftler*innen organisiert sind, die Stylodinium zur Alge des Jahres gewählt haben.

Die Alge des Jahres 2022 stellen die beteiligten Forscher*innen auf der Website der Sektion Phykologie in Text und Bild vor.

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Pressemitteilung

Alge des Jahres 2021: Schlauchalge Vaucheria velutina verändert das Wattenmeer

Die sich rasch ausbreitende Alge Vaucheria velutina häuft über sandigem Wattboden große Mengen Schlick an (linke Seite). Am Horizont liegt die Insel Sylt. Foto: Karsten Reise

Weit draußen im Sylter Watt, wo sonst Seehunde auf Sandbänken dösen, steckte der Wattforscher Karsten Reise vom Alfred-Wegener-Institut dieses Jahr unverhofft in weichem Schlick fest. Hier entdeckte er im Sommer erstmals Schlauchalgen, die über weite Flächen verbreitet waren und sonst nur am Ufer wachsen. In den Vaucheria-Algen verfängt sich der Schlick, wodurch die Gänge der Wattwürmer verstopft werden. Somit verändert sich das Weltnaturerbe Wattenmeer. Wie Nataliya Rybalka von der Universität Göttingen durch molekulargenetische Analysen herausfand, stammen die gelbgrünen Vaucheria velutina Algen von nur einem Mutter-Organismus ab. Die von diesem Klon besiedelten Areale dehnten sich schnell auf einer Fläche von mehr als 280 Fußballfeldern aus. Aufgrund ihrer plötzlichen Dominanz und den absehbaren ökologischen Folgen haben Algenforscher in der Sektion Phykologie in der Deutschen Botanischen Gesellschaft Vaucheria velutina zur Alge des Jahres 2021 gewählt.

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Pressemitteilung

Chromera velia, autonomer Verwandter prominenter Parasiten ist Alge des Jahres 2020

Die Alge Chromera velia im Lichtmikroskop. Die Chloroplasten mit dem einzigartigen genetischen Code erscheinen im Lichtmikroskop goldbraun. Aufnahme: Miroslav Oborník

Die Alge Chromera velia lebt im australischen Great Barrier Reef in Gesellschaft von Korallen. Sie ist verwandt mit Parasiten wie den Malaria-Erregern. Die Alge kann jedoch ohne Wirt leben, wohingegen Parasiten von ihren Wirten abhängig sind. Chromera velia verbindet die Lebensweise freilebender Algen mit der von Parasiten. Sie hilft so die Evolution der Krankheitserreger zu verstehen. Algenforscherinnen und Algenforscher der Deutschen Botanischen Gesellschaft (DBG) haben Chromera velia nun zur Alge des Jahres 2020 gewählt.

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DBG · Pressemitteilung

Deutsche Botanische Gesellschaft (DBG) fordert eine nachhaltige Ressourcen- und Klimapolitik

Entscheidungen über die Ressourcen unserer Erde müssen nachhaltig und wissenschaftsbasiert sein. Zur Eröffnung der Botanikertagung an der Universität Rostock, zu der sich mehr als 420 Pflanzenforschende angemeldet haben, fordert das Präsidium der Deutschen Botanischen Gesellschaft die Beteiligten am Klimakabinett und alle Parteien auf, nachhaltige und mutige Entscheidungen zu treffen, um die Ressourcen unseres Planeten und das Klima nachhaltig zu schützen.

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DBG · Nachwuchsförderung · Presse · Pressemitteilung

Auszeichnungen für vier Pflanzenforscherinnen und -forscher

Die vier Preistragenden (von oben links im Uhrzeigersinn): Dr. Constantin Mario Zohner, Dr. Eva-Sophie Wallner, Dr. Moisés Expósito Alonso und Dr. Jessica Lee Erickson. Fotos: Jaimie Crowther, Jörg Abendroth, Tobias Jung und Carolin Alfs

Wie sich der Klimawandel auf den Blattaustrieb von Gehölzen und das Überleben von Blumen auswirkt, welche Substanzen die Form von Plastiden beeinflussen und welche Eiweiße den Startschuss für die Phloem-Entwicklung geben, sind die Themen der vier Forschenden, die mit den diesjährigen Wissenschaftspreisen der Deutschen Botanischen Gesellschaft (DBG) ausgezeichnet werden. Dr. Constantin Mario Zohner, Dr. Jessica Lee Erickson, Dr. Moisés Expósito Alonso und Dr. Eva-Sophie Wallner erhalten ihre Auszeichnungen während der Botanikertagung vom 16. bis 19. September in Rostock, wo sie den mehr als 420 angemeldeten Pflanzenforscherinnen und –forschern ihre Ergebnisse vorstellen werden.

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Pressemitteilung · Sektionen

Seit 200 Jahren bekannt und noch voller Rätsel: Die blutrote Schneealge ist Alge des Jahres 2019

Die leuchtend roten Schneefelder, die die Blutschneealgen enthalten, erstrecken sich über weite Flächen, wie hier auf dem Doktorbreen-Gletscher in Spitzbergen im August 2004. Foto: Thomas Leya

Die Alge Chlamydomonas nivalis, die auf der ganzen Welt Schnee blutrot zu färben vermag, haben Forschende zur Alge des Jahres gewählt. Auch 200 Jahre nach einer Expedition, bei der Kapitän John Ross auf einer Polarfahrt den Roten Schnee zeichnete und den Verursacher im Mikroskop zu erkennen suchte, gibt die Alge weiterhin Rätsel auf. Schneealgenexperte Dr. Thomas Leya vom Potsdamer Fraunhofer IZI-BB erklärt, warum das so ist und wo der winzige Einzeller zu entdecken ist. Leya ist Mitglied der Sektion Phykologie, in der die Algenforscher der Deutschen Botanischen Gesellschaft (DBG) organisiert sind, die Chlamydomonas nivalis zur Alge des Jahres 2019 gewählt haben.

Wie sich die Schneealge Chlamydomonas nivalis trotz ihrer Auffälligkeit immer wieder zu verbergen versteht stellt die Sektion Phykologie in Text und Bild (auch zum Download) auf ihrer Website vor.

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Weitere Fotos

Einzelbilder der drei Preistragenden und eine Grafik über die Zucker-Transporter entlang der Pflanzenwurzel:

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Wurzelmikrobiom wechselt entlang der Wurzel

Den Eduard-Strasburger-Preis der Deutschen Botanischen Gesellschaft (DBG) erhält dieses Jahr Dr. Eliza Loo. Wie die Mikrobiologin und Pflanzenwissenschaftlerin an der Universität Düsseldorf herausfand, verteilen sich die Lebensgemeinschaften um Pflanzenwurzeln nicht gleichmäßig entlang der Wurzeln, sondern die mikrobielle Besiedlung verändert sich entlang der Pflanzenwurzel. Analog zur Wurzel kann also auch das Wurzel-Mikrobiom in verschiedene Abschnitte unterteilt werden, auch wenn sich diese Wurzelbereiche bei der Ackerschmalwand rein äußerlich nicht in einzelne Abschnitte gliedern lassen. Loo und das Team um Prof. Dr. Wolf Frommer wiesen dazu in der Fachzeitschrift Cell Host & Microbe nach, dass Mikroben die Verteilung dreier Zuckertransporter der SWEET-Familie beeinflussen und das Gleichgewicht der Stoffwechselprodukte entlang der Wurzeln aufrechterhalten. Veränderte Metabolite verändern ihrerseits die Besiedlung mit Wurzelmikroben. Solche unterschiedlichen Abschnitte erinnern an die Besiedlung im Darm von Menschen und Fruchtfliegen. Ähnlich wie die im Darm siedelnden Lebensgemeinschaften bei uns Menschen helfen die Lebensgemeinschaften auch den Pflanzen: nämlich Nährstoffe im Boden aufzuschließen, Stress zu bewältigen und die Pflanze gegen Krankheiten zu verteidigen. Loos neue Erkenntnisse werden die Pflanzenforschung voranbringen, da das pflanzliche Mikrobiom von nun an wie ein Organ betrachtet werden sollte, das aus verschiedenen Zonen mit unterschiedlichen Mikrobengemeinschaften besteht. Dies gilt es zu berücksichtigen, wenn mikrobielle Gemeinschaften optimiert werden und in Zukunft beispielsweise zur besseren Pflanzengesundheit beitragen sollen. Loo möchte nun als neue Leiterin der Reisgruppe am Institut für Molekulare Pflanzenphysiologie der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf erforschen, ob sich mit ihren Erkenntnissen Nutzpflanzen verbessern lassen. Dr. Loo wird den vom Springer-Spektrum-Verlag gestifteten und mit 2.500 Euro dotieren Eduard-Strasburger-Preis am 17. September aus den Händen des Präsidenten der Deutschen Botanischen Gesellschaft, Prof. Dr. Andreas Weber, entgegen nehmen. Sie ist eingeladen, ihre Forschungsergebnisse in einem Plenarvortrag während der diesjährigen internationalen Botanik-Tagung der Deutschen Botanischen Gesellschaft (DBG) in Halle (Saale) zu präsentieren.

Seltene Erbsubstanz-Bausteine gemessen und neues Pflanzen-Enzym entdeckt

Dr. Henryk Straube erhält den diesjährigen Wilhelm-Pfeffer-Preis 2024 der Deutschen Botanischen Gesellschaft (DBG). In seiner ausgezeichneten Doktorarbeit gelang es Straube, Methoden neu zu kombinieren und damit zum ersten Mal umfassend seltene Nukleotide in Pflanzenzellen zu messen, die die Bausteine der Erbinformationen sind. Die neuen Messungen erlaubten es, die nur in winzigen Mengen in Zellen vorliegenden Desoxynukleotide zu bestimmen. Straube hat darüber hinaus am Institut für Pflanzenernährung der Leibniz Universität Hannover und betreut von Dr. Marco Herde und Prof. Dr. Claus-Peter Witte sogar die Mengen geschädigter Stoffwechselprodukte wie etwa Inosintriphosphat exakt messen können. So entdeckte er auch ein neues Enzym, die Inosintriphosphat-Pyrophosphatase, welche den Abbau von geschädigten Nukleotiden koordiniert. Seine Arbeiten ermöglichen es in Zukunft den pflanzlichen Nukleotid-Stoffwechsel besser zu erforschen. Straube erforscht nun als PostDoc an der dänischen Universität Kopenhagen die Biosynthese von Vicin und Convicin, zwei giftigen Alkaloiden in Ackerbohnen, einer vielversprechenden Quelle für pflanzliches Protein in Europa. Diese Alkaloide leiten sich nicht - wie die meisten Alkaloide - von Aminosäuren ab, sondern von Nukleotiden und entstehen daher durch einen anderen Biosyntheseweg. Dr. Straube wird den mit 2.500 Euro dotierten Preis der DBG-eigenen Wilhelm-Pfeffer-Stiftung am 16. September 2024 aus den Händen des Stiftungspräsidenten, Prof. Dr. Severin Sasso, entgegennehmen und seine Arbeit in einem Plenar-Vortrag vorstellen.  

Neue Methode kann RNA-bindende Proteine in lebenden Pflanzen analysieren

Für die von ihm entwickelte Methode zur Analyse von RNA-bindenden Proteinen an ihre Ziel-RNA in lebenden Pflanzen erhält Dr. Martin Lewinski den Horst-Wiehe-Förderpreis 2024. Ihm gelang es, ein iCLIP2 (individual nucleotide resolution crosslinking and immunoprecipitation) genanntes Laborprotokoll zur Bestimmung von hochaufgelösten Bindestellen RNA-bindender Proteine zu entwickeln inklusive dazugehöriger bioinformatischer Auswertung. Die in der Fachzeitschrift Nature Protocols veröffentlichte Methode ermöglicht nun, die genauen Bindestellen pflanzlicher RNA-bindender Proteine zu untersuchen, um weitere Teile des biologischen Interaktionsnetzwerks aufzudecken. Bislang war dies in Pflanzen hauptsächlich für DNA-bindende Proteine untersucht worden. Die an der Universität Bielefeld in der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Dorothee Staiger entwickelte Methode zur Ermittlung der genauen Bindestellen auf den Ziel-RNAs kann Rückschlüsse auf die Regulation durch das Protein geben. Damit können aktuelle Paradigmen der Wechselwirkung zwischen RNA und Proteinen bestätigt oder erweitert werden. Lewinski wird die mit 2.000 Euro dotierte Auszeichnung für angehende Forschende am 18. September aus den Händen der Generalsekretärin der DBG, Prof. Dr. Caroline Müller, entgegen nehmen und seine neue Methode in einem Plenar-Vortrag vorstellen. 

Kontakte

Eduard-Strasburger-Preisträgerin: Dr. Eliza Loo (Düsseldorf)

Arbeitsgruppenleiterin Reis-Team
Gebäude: 26.14
Etage/Raum: 00.104
Tel.: +49 211 81-41608
E-Mail: loo[at]uni-duesseldorf.de 
Website: https://www.molecular-physiology.hhu.de/team-rice/mitglieder-team-rice

Laudator:

Prof. Dr. Andreas Weber, Präsident der Deutschen Botanischen Gesellschaft (DBG)
Institute for Plant Biochemistry, Heinrich-Heine-University, Universitaetsstrasse 1, 40225 Düsseldorf
Tel.: +49-211-81-12347
E-Mail: andreas.weber[at]uni-duesseldorf.de
Web: www.plant-biochemistry.hhu.de  

Wilhelm-Pfeffer-Preisträger: Dr. Henryk Straube (Hannover)

Derzeit:
Universität von Kopenhagen, Department of Plant and Environmental Sciences, Thorvaldsensvej 40, 1871 Frederiksberg C, Denmark
Tel.: ++45 35328955
E-Mail: henryk[at]plen.ku.dk  

Laudator:

Prof. Dr. Severin Sasso, Präsident der Wilhelm-Pfeffer-Stiftung der DBG
Universität Leipzig, Institut für Biologie, Abtl. Pflanzenphysiologie, Johannisallee 21-23, 04103 Leipzig
Tel.: ++49 (0) 341-9736893
E-Mail: severin.sasso[at]uni-leipzig.de
Web: https://www.lw.uni-leipzig.de/institut-fuer-biologie/abteilungen/pflanzenphysiologie 

Horst-Wiehe-Förderpreisträger: Dr. Martin Lewinski (Bielefeld)

Universität Bielefeld, Universitätsstraße 25, 33615 Bielefeld
Tel.: ++49 (0) 521 106-5639  
E-Mail: martin.lewinski[at]uni-bielefeld.de

Laudatorin:

Prof. Dr. Caroline Müller, Generalsekretärin der Deutschen Botanischen Gesellschaft (DBG)
Lehrstuhl für Chemische Ökologie, Universität Bielefeld, Fakultät für Biologie, W1-142, Universitätsstraße 25, 33615 Bielefeld
Tel.: +49 521 106-5524
E-Mail: caroline.mueller[at]uni-bielefeld.de 
Web: https://www.uni-bielefeld.de/fakultaeten/biologie/forschung/arbeitsgruppen/chem_eco/

Titel der ausgezeichneten Arbeiten

Loo E.P.I., Durán P, Pang TP, Westhoff P, Deng C, Durán C, Lercher M., Garido-Oter, R. & Frommer W.B. (2024) Sugar transporters spatially organize microbiota colonization along the longitudinal root axis of Arabidopsis. Cell Host Microbe 32, 543-556.e6. DOI: https://doi.org/10.1016/j.chom.2024.02.014

Straube, Henryk (2023): Investigation of the metabolism of rare nucleotides in plants. Dissertation. Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover, 241 S., Referent: Prof. Dr. Claus-Peter Witte. DOI: https://doi.org/10.15488/13270

Lewinski M., Brüggemann M., Köster T., Reichel, M., Bergelt, T., Meyer, K., König, J., Zarnack, K., Staiger, D. (2024): Mapping protein-RNA binding in plants with individual-nucleotide-resolution UV cross-linking and immunoprecipitation (plant iCLIP2). Nature Protocols 19, 1183–1234. DOI: https://doi.org/10.1038/s41596-023-00935-3    

 

Hintergrund

Seit 1994 verleiht die Deutsche Botanische Gesellschaft e.V. (DBG) den Eduard-Strasburger-Preis für hervorragende und originelle wissenschaftliche Leistungen. Das Preisgeld in Höhe von 2.500 Euro wird alle zwei Jahre von Springer Spektrum (www.springer-spektrum.de) bereitgestellt. Die Stiftung wurde aus Anlass der 100jährigen Wiederkehr des Erscheinens der ersten Auflage des "Lehrbuchs der Botanik für Hochschulen" von Eduard Strasburger, Fritz Noll, Heinrich Schenck und A. F. Wilhelm Schimper aus dem Jahr 1894 eingerichtet, das inzwischen „Strasburger – Lehrbuch der Pflanzenwissenschaften“ betitelt ist. Die Wahl des Preisträgers erfolgt durch eine Jury, die aus den Autorinnen und Autoren der nächsten Auflage des Lehrbuches, dem Präsidenten der DBG und der Biologieplanerin von Springer Spektrum besteht. Details: https://www.deutsche-botanische-gesellschaft.de/ueber-die-dbg/nachwuchsfoerderung/strasburger-preis

Die Deutsche Botanische Gesellschaft e.V. (DBG) verleiht seit 1990 den Wilhelm-Pfeffer-Preis für eine herausragende Dissertation aus den Pflanzenwissenschaften. Das Preisgeld in Höhe von 2.500 Euro und die Auszeichnung durch die Wilhelm-Pfeffer-Stiftung soll die Karriere junger Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler fördern. Der Preis wird vom Vorstand der DBG-eigenen Wilhelm-Pfeffer-Stiftung vergeben. Details: https://www.deutsche-botanische-gesellschaft.de/ueber-die-dbg/nachwuchsfoerderung/pfeffer-preis

Die Deutsche Botanische Gesellschaft e.V. (DBG) verleiht den Horst-Wiehe-Förderpreis alle zwei Jahre für eine herausragende wissenschaftliche Arbeit über ein ausschließlich pflanzenwissenschaftliches Thema. Berücksichtigt werden nur Arbeiten von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern bis zur erfolgten Habilitation. Der mit 2.000 Euro dotierte Preis stammt aus der Stiftung von Horst Wiehe, welcher der DBG einen Betrag zur Auszeichnung angehender Forschender bereitstellte. Details: https://www.deutsche-botanische-gesellschaft.de/ueber-die-dbg/nachwuchsfoerderung/wiehe-preis

Die Deutsche Botanische Gesellschaft (DBG) ist das größte Netzwerk für Pflanzenwissenschaften und Botanik im deutschsprachigen Raum. Als gemeinnützige Gesellschaft vertritt sie alle Fachdisziplinen und fördert die Pflanzenwissenschaften. Gegründet im Jahr 1882 ist sie eine der ältesten, aktiven Botanischen Gesellschaften der Welt, fördert Wissenschaftler*innen im frühen Karrierestadium, vereint alle Forschungsgenerationen und unterstützt den Austausch ihrer mehr als 1.000 Mitglieder. Mehr: www.deutsche-botanische-gesellschaft.de

 

Über die DBG

Portrait

Die DBG ist das größte Netzwerk für Pflanzenwissenschaften und Botanik im deutschsprachigen Raum. Als gemeinnützige Gesellschaft vertritt sie alle Fachdisziplinen und fördert die Wissenschaft. Sie ist eine der ältesten, aktiven Botanischen Gesellschaften der Welt, fördert Wissenschaftler*innen im frühen Karrierestadium, vereint alle Forschungsgenerationen und unterstützt den Austausch ihrer mehr als 1.000 Mitglieder.

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